Schädliche Keime im Schluchsee machen Vorsichtsmaßnahmen nötig

Ende August wurden so genannte Cyanobakterien im Wasser nachgewiesen, jetzt reagieren die Behörden

Nachdem bei einer Untersuchung des Schluchsees im August 2021 erhöhte Werte bestimmter Bakterien nachgewiesen wurden, hat die Gemeinde jetzt vorsichtshalber Hinweisschilder für alle Besucher rund um den See aufgestellt. Darauf lassen sich wichtige Verhaltensregeln für die eigene Gesundheit ablesen, teilt das zuständige Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald am Donnerstag (16.09.2021) mit.

Vor dem Baden im Wasser sollten sich alle Besucher demnach über mögliche Gesundheitsgefahren informieren und bestehende Badeverbote gegebenenfalls beachten. Falls das Wasser beim Betreten des Schluchsees so trüb sein sollte, dass man auf Kniehöhe wegen einer bläulich-grünen Verfärbung nicht mehr bis zu den Füßen sehen kann, sollte niemand mehr Baden gehen.

Nach dem Baden im Schluchsee besser gründlich Abduschen

Weil sich besonders im flachen Uferbereich höhere Konzentrationen der Keime ansammeln, sollten Eltern gut auf Ihre Kinder Acht geben. Diese können erfahrungsgemäß beim Toben im Wasser ansonsten besonders leicht Wasser schlucken, so die Behörde. Nach dem Schwimmen im See sollte außerdem eine gründliche Dusche Pflicht sein, um Reste der Bakterien von der Haut zu entfernen und damit Hautreizungen zu vermeiden.

Falls Badegäste nach dem Aufenthalt im Wasser plötzlich Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot oder Hautreizungen entwickeln, sollten sie vorsichtshalber unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Verschiedene Fachleute versuchen im Auftrag der Gemeinde Schluchsee gleichzeitig ein Konzept zu erarbeiten, wie sich die Keimbelastung im Gewässer wieder nachhaltig in den Griff bekommen lässt. Solange gilt vorerst die Warnstufe 1 der Empfehlung des Umweltbundesamtes. Hintergrund der Maßnahmen ist der Nachweis von so genannten Cyanobakterien, auch bekannt als so genannte "Blaualgenblüte".

Blaualgenblüte kann bei Menschen und Tieren zu Gesundheitsproblemen führen

Sie sondern gesundheitsschädliche Giftstoffe ab und können auch beim Menschen bei Hautkontakt für allergische Reaktionen und Entzündungen sorgen. Schluckt ein Mensch belastetes Wasser, drohen außerdem Magen-Darm-Infektionen. Haustiere können bei höheren Konzentrationen schwer erkranken oder in Einzelfällen auch daran sterben.

Außerdem tragen Cyanobakterien dazu bei, dass der Sauerstoffgehalt im Gewässer sinkt und der See im schlimmsten Fall "kippen" könnte - was auch ein Fischsterben zur Folge hätte.

Nicht immer lassen sich die genauen Ursachen für die massenhafte Vermehrung von Cyanobakterien zweifelsfrei bestimmen. Fest steht aber, dass zum Beispiel Tierausscheidungen, Düngemittel oder Rückstände von Waschmitteln im Wasser zusammen mit hohen Außentemperaturen die Entwicklung der Keime begünstigen können.

(fw)