CSD, Christopher Street Day, Freiburg, 2018, Umzug, schwul, lesbisch, © Patrick Seeger - dpa

8000 Menschen sind beim Christopher-Street-Day in Freiburg mitgelaufen

Ihnen ging es darum, ein Zeichen für mehr Vielfalt und gegen Ausgrenzung zu setzen

Am Christopher-Street-Day in Freiburg haben 2018 noch einmal deutlich mehr Menschen teilgenommen, als in den Vorjahren. Neben der weiteren Gleichstellung von schwulen, lesbischen, bi-, trans-, inter- oder asexuellen, sowie transgender und queer Menschen, haben sie sich bei dem Umzug im Herzen der Stadt auch gegen Gewalt und Rechtspopulismus eingesetzt.

Mit 15 dekorierten Motivwagen und 18 zusammengehörenden Fußgruppen sind sie dabei durch die Straßen gezogen - viele Feiernde dabei erneut in schrillen Hingucker-Outfits, begleitet von Tanz und Musik.

Für die rund 8000 CSD-Teilnehmer ging es vom Platz der Alten Synagoge aus einmal quer durch die Innenstadt bis hin zu einer Abschlusskundgebung auf dem Stühlinger Kirchplatz.

Die Veranstalter hatten sich dabei vorher noch in letzter Minute beim Freiburger Verwaltungsgericht das Recht erkämpft, den Umzug durch die Altstadt samt Kaiser-Joseph-Straße führen zu dürfen. Die Stadtverwaltung hatte hier im Vorfeld unter anderem Sicherheits- und Lärmbedenken geäußert und wollte diese Route trotz eines mehrheitlichen Rückhalts im Gemeinderat ursprünglich verhindern.

Polizei zieht nach dem CSD eine positive Bilanz

Aus Sicht der Polizei blieb die Veranstaltung sehr friedlich. Es kam für die Beamten zu keinen nennenswerten Vorkomnissen, heißt es abschließend in ihrem Bericht. Mindestens 4000 Menschen hatten den Umzug demnach bei ausgelassener Stimmung zusätzlich an den Straßenrändern verfolgt. Die Deutsche Presseagentur dpa geht in ihrem Artikel sogar von zehntausenden Zuschauern aus.

Zu dem Unterschied bei den Zahlen kommt es, weil Beobachter nur schwer einschätzen konnten, wer nur zufällig als Passant das bunte Spektakel verfolgt hat oder extra dafür angereist ist.

Stau rund um die Innenstadt, aber kein totaler Verkehrskollaps

Auf die Straßen hatte der Christopher-Street-Day zwar größere Auswirkungen, insgesamt blieb ein befürchteter Komplett-Verkehrskollaps aber aus, so das Fazit der Einsatzkräfte. Wer mit dem Auto im Innenstadtbereich unterwegs war, musste teilweise Wartezeiten von bis zu 45 Minuten hinnehmen.

Außerdem waren alle Straßenbahnlinien der Freiburger Verkehrs AG für mehrere Stunden im Stadtzentrum unterbrochen - hier hat die VAG auf die Rosenmontagsregelung gesetzt, sodass Fahrgäste beim Umsteigen die Innenstadt zu Fuß überbrücken mussten.

Der CSD-Umzug in Freiburg war bereits der fünfte in der Geschichte der Stadt. Den ersten hatte es damals im Jahr 2002 gegeben. Inzwischen ist er eine der größten Veranstaltungen dieser Art in Baden-Württemberg.

(fw)