Gefängnis, JVA, Justizvollzugsanstalt, © Marijan Murat - dpa (Symbolbild)

Regierung möchte mehr Mitarbeiter an den Gefängnissen im Land einstellen

Geplant sind vor allem Stellen beim allgemeinen Vollzugsdienst, aber auch solche für Psychologen oder Ärzte

Wer in Baden-Württemberg im Gefängnis sitzt, soll sich nach seiner Entlassung wieder besser in die Gesellschaft eingliedern können als bisher. Dafür erhalten die Justizvollzugsanstalten im Südwesten im kommenden Jahr 135 zusätzliche Stellen für Mediziner, Psychologen und Justizvollzugsbeamte. Das hat die Sprecherin für Rechtspolitik der Grünen Landtagsfraktion Daniela Evers am Samstag (25.12.2021) in Stuttgart angekündigt. Die grün-schwarze Landesregierung möchte ihren Fokus demnach in Zukunft stärker auf den Gedanken der Resozialisierung legen.

Für den Staatshaushalt 2022 sind dafür bereits entsprechende Gelder eingeplant. Die meisten der neuen Stellen entstehen dabei im allgemeinen Vollzugsdienst - also dort, wo die Gefängnismitarbeiter für die Aufsicht, Unterbringung und Versorgung von Gefangenen zuständig sind. Hinzu kommen 38 Arbeitsplätze im Vollzugs- und Pflegedienst, wozu etwa auch Psychologen oder Sozialarbeiter in den Haftanstalten gehören.

Größere Reformen an den Gefängnissen für 2022 angekündigt

Zum Gedanken hinter der Personalaufstockung sagte Evers:

Wenn wir erreichen wollen, dass Verurteilte in unserer Gesellschaft besser Fuß fassen können, müssen wir ihnen bereits in der Haftzeit unsere Hilfe anbieten. Ein gut funktionierender Justizvollzug besteht aus mehr als Gittern, Wärtern und Zellen.

Die Landesregierung möchte die Vorschriften für den Vollzug einer Gefängnisstrafe in Baden-Württemberg nächstes Jahr grundlegend überarbeiten. Die neuen Regeln soll zum Einen die Resozialisierung weiter vorantreiben, zum Anderen aber auch Angebote der Suchthilfe hinter Gittern weiter ausbauen, sowie den Vollzug in freien Formen und den offenen Strafvollzug erweitern.

dpa / (fw)