Reaktor im Atomkraftwerk Fessenheim nach Störung vom Netz

Erneuter Zwischenfall im umstrittenen grenznahen Atomkraftwerk Fessenheim

Der Reaktorblock 1 des Atommeilers musste am Dienstagabend kurzfristig vom Netz  genommen werden. Das hat der Betreiber EDF in einer Mitteilung auf der Webseite des Kraftwerks bekannt gegeben. Als Grund nennt er eine Störung im nicht-nuklearen Teil der Anlage, die während einer regelmäßigen Kontrolle aufgetreten war.

Nicht-radioaktive Dampfwolken können austreten

Techniker arbeiten unter Hochdruck an einer Lösung, der Meiler soll voraussichtlich schnell wieder am Netz sein. Im Zuge der Arbeiten kann es nach Angaben des Energieversorgers zu einem Austritt von Wasserdampf kommen, dies habe aber keine Auswirkungen auf die Umwelt oder die Sicherheit des Kraftwerks, heißt es. Mehr Informationen waren am Abend nicht bekannt. Erst Anfang April musste derselbe Reaktor wegen eines Lecks am Kühlsystem außer Betrieb genommen werden.

Tauziehen um Schließung des Atomkraftwerks

Der zweite Reaktorblock ist nach Sicherheitsbedenken der französischen Atomaufsichtsbehörde wegen eines fraglichen Bauteils ohnehin nicht in Betrieb. Erst vergangene Woche hatte die französische Regierung den Weg für eine Abschaltung des ältesten Atomkraftwerks innerhalb von Frankreich mit einem Dekret freigemacht.

Das Aus des Atommeilers in Fessenheim ist dabei eng an die Inbetriebnahme eines neuen Meilers in Flamanville am Ärmelkanal geknüpft. Die französische Grenzregion Grand Est möchte hingegen juristisch gegen die drohende Schließung des pannengeplagten Atomkraftwerks Fessenheim vorgehen, sie sieht über 1000 Arbeitsplätze im Elsass in Gefahr.