Worum geht es bei dem Prozess

Der grausame Mord an der 14-jährigen Ayleen aus Gottenheim hat die Menschen in ganz Deutschland erschüttert. Nun, knapp ein Jahr später, startet vor dem Landgericht Gießen der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Der 30-jährige Mann aus Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main muss sich für den Tod der Jugendlichen verantworten. Die Anklagepunkte umfassen unter anderem Mord, versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge und Entziehung Minderjähriger.

Die schreckliche Tat geschah im vergangenen Juli. Über eine Woche lang suchte die Polizei verzweifelt nach der vermissten Ayleen. Letztendlich wurde das Mädchen leblos im Teufelsee in Hessen gefunden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Schülerin entführt und am 22. Juli nachts an einem Feldweg getötet zu haben. Anschließend habe er den Leichnam am Seeufer abgelegt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat sexuell motiviert war.

Der Angeklagte war bereits 2007 wegen eines Sexualdelikts als Jugendlicher in die Psychiatrie eingewiesen worden. Die anschließende Führungsaufsicht endete jedoch ein halbes Jahr vor dem Mord an Ayleen. Kurz danach soll er drei weitere Mädchen sexuell belästigt und genötigt haben. Diese Informationen waren der Polizei bereits zum Zeitpunkt des Verschwindens von Ayleen bekannt. Dadurch geraten die hessischen Behörden nun in die Kritik.

Die tragische Geschichte von Ayleen und ihrem mutmaßlichen Mörder begann offenbar im Internet. Die beiden sollen sich online kennengelernt und über mehrere Wochen hinweg miteinander gechattet haben. Die Sonderkommission der Polizei, konnte den Mann unter anderem durch die Auswertung von Handydaten aufspüren. Während der Vernehmung soll der Angeklagte den Mord laut den Ermittlern gestanden haben.

Für den Prozess am Landgericht Gießen sind vorerst 15 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil gegen den heute 30-Jährigen soll im September gesprochen werden.

(mm)