Festnahme, Bermudadreieck, Freiburg, Bars, Kneipen, Polizei, Schlägerei, Alkohol, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Prozess nach tödlicher Messerattacke im Freiburger Bermudadreieck startet

Ein 24-jähriger Mann soll im Oktober 2020 einen Gleichaltrigen nach einem Streit in einer Bar niedergestochen haben

Nach dem Tod gewaltsamen Tod eines jungen Mannes mitten in der Freiburger Innenstadt im letzten Herbst muss sich der mutmaßliche Angreifer ab Montag (14.06.2021) vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-jährigen Libanesen vor, mit einem gleichaltrigen Landsmann in einer Bar in Streit geraten zu sein und ihn anschließend draußen mit einem Klappmesser niedergestochen zu haben. Das ganze soll Anfang Oktober 2020 im beliebten Ausgehviertel "Bermudadreieck" passiert sein, Zeugen hatten die Bluttat beobachtet.

Staatsanwaltschaft geht nicht von Mord, aber von Totschlag aus

Der Verdächtige soll unmittelbar nach dem mutmaßlichen Gewaltverbrechen die Flucht ergriffen haben, heißt es in der Anklage. Sein Gegenüber sei kurz darauf an den Folgen der beiden Stiche in den Brustkorb im Krankenhaus gestorben. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Messerstecher kurz danach in der Umgebung festnehmen. Seitdem sitzt der nun Angeklagte in Untersuchungshaft.

Vor dem Freiburger Landgericht steht jetzt der Vorwurf des Totschlags im Raum. Für die Hauptverhandlung sind zunächst sechs Prozesstage vorgesehen. Ein Urteil ist damit schon Anfang Juli möglich.

Viele friedlich Feiernde im Bermudadreieck, aber auch immer wieder Polizeieinsätze

Der Tatort, das Freiburger Bermudadreieck hatte sich bereits seit einigen Jahren besonders nachts und an den Wochenenden zu einem Einsatzschwerpunkt für die Freiburger Polizei entwickelt. Neben Videoüberwachung sollte auch die vereinbarte Sicherheitspartnerschaft mit dem Land dort Alkoholexzessen vor den Kneipen und handfesten Streitigkeiten zwischen oft angetrunkenen Gruppen von Feiernden Einhalt gebieten.

Das Bermudadreieck gilt als wichtiger Pulsgeber des Freiburger Nachtlebens und umfasst die Straßen zwischen dem Martinstor und der Albert-Ludwigs-Universität. Dort lassen sich in Freiburg besonders viele Restaurants, Kneipen, Clubs und Bars finden. Seit der Neugestaltung des nahe gelegenen Platzes der Alten Synagoge zwischen Unicampus und Theater habe sich nach Angaben der Ordnungshüter ein Teil des Problems vom Bermudadreieck dorthin verlagert.

dpa / (fw)