Probleme mit feiernden Gruppen im Herzen von Freiburg reißen nicht ab

Die Polizei musste am Wochenende nach Lärm und Gewalt-Eskalationen zwei öffentliche Plätze räumen

Nachdem mehrere Gruppen feiernder Menschen in Freiburg schon an den letzten Wochenenden für Ärger gesorgt hatten, musste die Polizei in der Nacht auf Sonntag (21.06.2021) den Platz der alten Synagoge in der Innenstadt und den Lederleplatz im Stadtteil Stühlinger räumen.

Zusammengerechnet bis zu 1600 Menschen hatten dort am späten Samstagabend ausgelassen gefeiert. Trotz einer erhöhten Polizeipräsenz kam es auf dem großen Platz zwischen dem Stadttheater und dem Unicampus zu mehreren Körperverletzungen und später auch zu Flaschenwürfen gegen die Beamten, schreiben uns die Einsatzkräfte. Darüber hinaus sind zwei Anzeigen bei der Polizei eingegangen, weil es vor Ort zu zwei möglichen sexuellen Übergriffen gekommen sein soll.

Gegen 01:30 Uhr haben die Einsatzkräfte daraufhin nach mehreren Lautsprecherdurchsagen damit begonnen, alle Feiernden von dem Platz weg zu bewegen. Bei erneuten Flaschenwürfen wurden dabei drei Polizisten verletzt und die Scheibe eines Streifenwagens eingeschlagen. Nach eigenen Angaben mussten die Beamten Pfefferspray einsetzen, um den Platz der alten Synagoge zu räumen. Am Ende blieben erneut größere Mengen Müll und Scherben zurück, um die sich die Stadtreinigung sowie ein privates Unternehmen kümmern mussten.

Angrenzende Eschholzstraße vorübergehend wegen der feiernden Menschenmassen gesperrt

Fast zeitgleich waren die Ordnungshüter auch auf dem Lederleplatz in der Nähe der Eschholzstraße gefragt: Viele Nachbarn hatten sich dort über nächtliche Ruhestörung und das Zünden von Feuerwerkskörpern beschwert. Außerdem sollen Störenfriede mehrere Passanten körperlich angegangen haben.

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Aufräumarbeiten in der Eschholzstraße Freiburg am Sonntagmorgen (20.06.2021) Quelle: Fred Bank GmbH & Co. KG

Auch hier mussten die Freiburger Einsatzkräfte am Ende einschreiten und den Platz, sowie die angrenzenden Straßen am Ende mit Unterstützung von zusätzlichen Beamten der Polizeipräsidien Offenburg und Karlsruhe sowie der Bundespolizei räumen. Es kam hier laut Einsatzbericht ebenfalls zu gewalttätigen Zwischenfällen.

Weil die beiden Einsätze aus Sicht der Polizei sehr aufwändig waren, konnten in der Folge weniger Beamte an anderen Hotspots wie dem Freiburger Seepark unterwegs sein. Auch dort hatten größere Menschengruppen bis in die Nacht hinein gefeiert und für Ärger gesorgt. Die Einsatzkräfte konnten aber erst deutlich später dorthin ausrücken, heißt es.

Landtagsabgeordnete sieht Stadtverwaltung in der Pflicht zu Handeln

Freiburgs SPD-Landtagsabgeordnete Gabi Rolland hatte sich nach den wiederholten Zwischenfällen mit einem Brandbrief an die Stadtverwaltung gewandt. Sie hält es für selbstverständlich, dass Menschen an einem lauen Frühsommerabend nach einem gewonnen Fußballspiel, der Rückkehr des städtischen Theaters und der Corona-Lockerungen wieder zusammen draußen feiern.

Doch Anwohner bis in die frühen Morgenstunden zu drangsalieren, anzupöbeln oder mit Flaschen zu werfen bezeichnet sie klar als einen Akt von Gewalt, die durch nichts zu rechtfertigen sei. Die Landespolitikerin sieht dennoch den Gemeinderat und die Stadtverwaltung in der Verantwortung, mehr Präventionsarbeit zu betreiben und dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen sollten, um zu klären, wie künftig solche Eskalationen von Partys im öffentlichen Raum vermieden werden können.

Rolland fordert dabei unter anderem auch mehr Möglichkeiten für Menschen, sich in der Stadt nichtkommerziell treffen zu können. Dazu würden bereits mehrere Vorschläge im Raum stehen.

(fw)