Polizei, Kamera, Dashcam, Aufzeichnung, Streifenwagen, Autobahnpolizei, Rettungsgasse, © Bernd Weißbrod - dpa

Polizei nimmt Rettungsgassen-Verweigerer künftig mit Dashcams ins Visier

Im Prinzip ist es nicht schwer: Alle Autos auf der linken Fahrspur müssen nach links fahren, die auf der mittleren und rechten Spur nach rechts

Wer im Stau keine Rettungsgasse bildet und damit die Einsatzkräfte in einem Notfall behindert, muss ab sofort in Baden-Württemberg mit mehr Kontrollen und entsprechenden Strafen rechnen. Weil immer noch viel zu wenige Verkehrsteilnehmer auf den Straßen für Polizei, Feuerwehr, Notarzt und Krankenwagen von Vorneherein Platz machen und ihnen so wertvolle Zeit stehlen, hat das Innenministerium jetzt mehr als 100 Streifenwagen mit Dashcams ausgestattet.

Mit der Videotechnik sollen die Beamten gezielt Jagd auf Rettungsgassen-Muffel machen und ihr Fehlverhalten aufzeichnen. Ziel sei vor allem, die Verstöße zu dokumentieren und die Verweigerer auch belehren zu können. Andere Bundesländer sind diesen Schritt bereits in der Vergangenheit gegangen und haben die Mini-Kameras zu diesem Zweck bereits ausprobiert.

Innenminister hat kein Verständnis für Rettungsgassen-Muffel

Angesichts der Automassen, die jeden Tag in Baden-Württemberg durch die Straßen rollen, seien Rettungsgassen unabdingbar, sagte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) am Montag (13.06.2022) bei der offiziellen Übergabe der neuen Technik. Er habe "null Komma null Verständnis" für Autofahrer, die die Freiräume ignorieren oder ausnutzen würden - am Ende würden durch solch rücksichtsloses Verhalten Menschenleben gefährdet.

Im Südwesten läuft nun eine erste Testphase mit den Geräten für mehr als 600.000 Euro. Die neue Technik soll dabei nicht nur Verstöße gegen das Rettungsgassengebot festhalten. Die Polizei soll damit auch verstärkt mögliche Raser überführen, illegale Autorennen aufzeichnen oder auch LKW-Fahrer kontrollieren, heißt es aus dem Innenministerium.

(fw) / dpa