Pflanzenkohle als schadstoffbindende Beigabe - Revolution im Straßenbau?
In Basel wird demnächst "grüner Asphalt" in der Stadt die Straßen bedecken - vorerst in einem Stadtteil. Das hat das Tiefbauamt der Schweizer Grenzstadt bekannt gegeben. Der neuartige Straßenbelag wurde vor Ort entwickelt und hergestellt. Er soll mehr Kohlendioxid binden, als beim Befahren und bei der Herstellung in die Atmosphäre ausgestoßen werden.
Entscheidend sei es, der klassischen Asphaltmischung zwei bis drei Prozent Pflanzenkohle beizugeben. Dies reiche bereits für eine Strke CO2-Bindung aus. So könnten, auf die ganze Stadt hochgerechnet, jährlich 450 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden, so das Verkehrsdepartment Basel-Stadt. Das Tiefbauamt spricht von einem Meilenstein auf dem Weg zu einem klimaverträglichen Straßenbau.
Pflanzenkohle wird zum Beispiel aus Baumschnitt oder anderer pflanzlicher Biomasse hergestellt. Das Material wird unter Ausschluss von Sauerstoff karbonisiert. Normalerweise wird das Material als Substrat in Böden genutzt, da es Wasser und Nährstoffe speichern kann.
Die Kosten für einen Straßenbelag mit Pflanzenkohle sei nur wenig höher als bei Standardbelag, so die Stadt. Die Pflanzenkohle stammt in Basel von der lokalen Firma IWB. Der Belag soll bei künftigen Straßensanierungen möglichst flächendeckend eingesetzt werden.
(br)