Piepender Vogel hält Menschen in Endingen wach

Ein besonders lauter Singvogel sorgt für skurrilen Einsatz der Polizei

Endingen hat einen Vogel - und zwar einen richtig lauten. Der pfeifgewaltige Piepmatz sorgte zuletzt für reichlich Verwirrung in der Kaiserstuhl-Gemeinde und rief die Polizei zu einem ungewöhnlichen Einsatz auf den Plan. Denn das Geräusch, mit dem das Tier auf sich aufmerksam machte, war zunächst ein echtes Mysterium.

Doch der Reihe nach: Wie die Polizei am Freitag (22. Mai 2020) mitteilt, sei es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Hinweisen gekommen, wonach Anwohner nahe des Bahnhofs von einem durchdringenden Piepton wach gehalten würden. Auch mehrere Polizeistreifen, die dem Fall auf den Grund zu gehen versuchten, konnten sich zunächst keinen Reim auf das mysteriöse Geräusch machen, das immer kurzzeitig zu hören war, dann aber wieder verschwand.

Polizeistreife geht der Sache auf den Grund - oder auf den Baum

Erst am Donnerstag gelang es schließlich zwei Beamten, den Täterkreis einzuengen. Nach mehreren Überprüfungen stand fest, dass der Ton nichts mit dem Bahnbetrieb zu tun hatte. Nahe der Üsenbergstraße hörten die Polizisten den Ton dann plötzlich in unmittelbarer Nähe. Nachdem sie sich mit Anwohnern ausgetauscht hatten war klar: Das Geräusch kam vom Gelände einer ansässigen Firma.

Ein zufällig vorbeikommender Mitarbeiter ließ die Beamten auf das Gelände, wo der Piepton lautstark aus der Krone eines Baumes schallte.

Als sich die Beamten, die sich noch immer nicht erklären konnten, was das durchdringende Geräusch verursachte, dem Baum näherten, flog ein kleiner Vogel mit einer geschätzten Flügelspannweite von 30 Zentimetern davon. Der Vogel landete in einem benachbarten Baum, woraufhin der Piepton aus dessen Krone vernommen werden konnte.

Von einer Verfolgung sahen die Polizisten mangels Haftbarkeit und aufgrund schlechter Flugeigenschaften ihrer Uniformen ab.

(br)