Amtsgericht Freiburg, Schild, © baden.fm (Symbolbild)

Patienten sollen in Freiburg „bedenkliches Arzneimittel“ verabreicht bekommen haben

Die 51 Jahre alte Praxisbetreiberin muss sich deshalb vor dem Freiburger Amtsgericht verantworten

Sie soll mindestens zehn Patienten mehrfach bedenkliche Arzneimittel verabreicht haben. Deshalb muss sich eine 51 Jahre alte Frau am Dienstag (05.10.2021) vor dem Freiburger Amtsgericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft geht nach ihren Ermittlungen davon aus, dass die Medizinerin zwischen März 2015 und April 2019 fast 90 Mal ein Extrakt aus tierischen Zellen eingesetzt haben soll, obwohl die Herstellerfirma für diese Präparate offenbar gar keine Erlaubnis hatte.

Das soll der Angeklagten auch bewusst gewesen sein, so der Vorwurf, trotzdem habe sie die Patienten nicht ausreichend über die Risiken informiert, heißt es. Die Verteidigung sieht das anders: Alle Patienten seien über das Präparat informiert gewesen und hätten der Behandlung zugestimmt, heißt es dort. Bisher sind bei den Patienten laut Medienberichten keine negativen Gesundheitsfolgen aufgetaucht. Eine Patientin hatte sogar von angeblichen positiven Effekten auf ihre Leberwerte berichtet.

In Deutschland hatten die Behörden das vermeintliche Frischzellen-Medikament aus Thymusdrüsen aber offiziell als bedenklich eingestuft. Die Thymusdrüse ist bei Tieren und beim Menschen ein wichtiger Teil des Immunsystems.

Die angeklagte Ärztin macht bislang zu den Vorwürfen keine weiteren Anfgaben. Vor dem Gericht war bisher ein Verhandlungstermin angesetzt. Das Urteil soll aber voraussichtlich erst Ende Oktober fallen.

(fw)