Johannes Vetter, Speerwurf, Weltmeisterschaft, © Bernd Thissen - dpa

Olympische Spiele in Tokio werden verschoben – auch südbadische Athleten betroffen

Lange wollten die Verantwortlichen das größte Sportereignis der Welt trotz Corona-Krise austragen - Gewissheit für Sportler

Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio finden nicht wie ursprünglich geplant von 24. Juli bis 9. August in der japanischen Millionen-Metropole statt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) um Präsident Thomas Bach beschloss am Dienstag (24. März 2020) nach einer Telefonkonferenz mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe, die Spiele um ein Jahr zu verschieben. Auch südbadische Olympioniken sind von der Entscheidung betroffen.

Wirklich überraschend kommt die Entscheidung nicht, wenngleich sich sowohl die Verantwortlichen am Austragungsort Tokio, als auch die Vertreter des IOC, lange Zeit schwer taten: Die Olympischen Spiele werden erstmals in ihrer 124-jährigen Geschichte verschoben. Neuer Termin für das größte Sportereignis der Welt soll im kommenden Jahr sein. Ein genaues Datum ist noch nicht bekannt.

Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter muss die Jagd nach Gold verschieben

Auch in Südbaden müssen sich die Olympia-Teilnehmer nun ein Jahr länger gedulden, um ihrem Traum von einer olympischen Medaille zu verfolgen - prominentester Betroffener ist der Speerwurf-Weltmeister von 2017, Johannes Vetter von der LG Offenburg, der seit Anfang des Jahres mitten in der Vorbereitung steckte, nachdem er sich von einer hartnäckigen Fußverletzung erholt hatte.

"Verschieben wäre das beste, 2021 ist da wahrscheinlich am sinnvollsten", schreibt der Offenburger Athlet auf seinem Instagram-Kanal. "Klar ist das ein großes Ziel, wobei gerade mehr zählt. Wir sind noch am Beginn dieser schlimmen Zeit. (...) Das Ding wird leider noch lange dauern, da andere Länder noch nicht so viele Fälle haben oder es auch noch nicht ernst nehmen."

Doch er ist nicht alleine, auch Geher Carl Dohmann aus Freiburg ist betroffen, ebenso der Deutsche Meister im Mountainbike-Coross-Country, Maximilian Brandl, der in Freiburg studiert und trainiert. Mit der Verschiebung entspricht das IOC der Forderung zahlreicher Athleten aus Corona-Krisengebieten, deren Vorbereitung auf die Spiele von den neuen Regelungen jäh unterbrochen wurde. Chancengleichheit sei nicht mehr gegeben, so die Begründung. Ferner haben die weltweiten Anti-Doping-Behörden ihre Kontrollen momentan ausgesetzt, um ihre Ressourcen für die Bekämpfung des Coronavirus einzusetzen.

(br)