Straßenbahn, Freiburg, Linie 5, Rieselfeld, © baden.fm (Symbolbild)

Noch immer meiden viele Menschen in Baden den öffentlichen Nahverkehr

Die Coronakrise sorgt beim Regio Verkehrsverbund weiterhin für sinkende Fahrkartenerlöse

Die anhaltende Corona-Pandemie macht sich nach wie vor stark bei den Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr der Region bemerkbar. Das geht aus den neuesten Erhebungen des Regio Verkehrsverbunds Freiburg (RVF) vom Mittwoch (15.12.2021) hervor. Demnach sind auch im laufenden Jahr deutlich weniger Menschen mit Bussen und Bahnen unterwegs gewesen.

Im gesamten Einzugsgebiet waren es bisher schätzungsweise 56,4 Millionen Fahrgäste. Und blickt man auf die verkauften Fahrscheine, melden die Verkehrsbetriebe einen erneuten Rückgang der Einnahmen um rund 4,3 Prozent - wohlgemerkt im Vergleich zum Vorjahr, das ebenfalls schon unter dem Zeichen von Corona stand. Im Vergleich zu 2019 sind die Fahrgelderlöse inzwischen sogar um 18 Prozent geschrumpft.

Mehr Gelegenheitsfahrten, weniger regelmäßige Pendler

Ein deutliches Verkaufsplus bei den Einzelfahrscheinen, Mehrfahrten- oder Tageskarten spricht zwar dafür, dass die Menschen gerade bei gelegentlichen Fahrten wieder häufiger vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen. Bei den Regiokarten beobachtet der RVF aber nur bei seinen Abonnements über mehrere Monate oder ein ganzes Jahr eine gewisse Stabilität.

Ansonsten sei die Nachfrage nach Monatstickets noch einmal um weitere zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Und auch dass der Präsenzunterricht an den Schulen in den ersten Monaten lange aussetzen musste, macht sich bemerkbar: Im Schüler-Bereich sind die Erlöse um ein Fünftel eingebrochen.

Unsichere Perspektive bleibt bis auf Weiteres bestehen

Ausgleichen soll die Verluste nun abermals der Rettungsschirm von Bund und Land, der das Überleben des Verkehrsverbunds in der Krise bis jetzt sichern konnte. RVF-Geschäftsführerin Dorothee Koch ist der Politik sehr dankbar, dass die finanzielle Absicherung in der wirtschaftlichen Notlage fortgesetzt werden konnte.

Die finanzielle Situation der beteiligten Verkehrsunternehmen und den wirtschaftlichen Ausblick bezeichnete sie dabei als sehr schwierig - auch, weil wegen der aktuellen Corona-Entwicklungen in der vierten Welle nicht mit einer Zunahme der Nachfrage zu rechnen ist.

(fw)