Neues Seniorenheim in Münstertal setzt bei Altenpflege auf Wohngemeinschaften

Der Caritasverband möchte den Bewohnern des neuen St. Benedikt Zentrums möglichst viel Selbstständigkeit lassen

Ein neues Seniorenpflegeheim am Fuße des Schwarzwald soll in der Region zeigen, auf welche Schwerpunkte es in naher Zukunft beim Thema Altenpflege aus Sicht der Bewohner ankommen wird. Der Caritasverband für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat am Freitag (11.06.2021) sein neues Seniorenzentrum St. Benedikt in Münstertal in Betrieb genommen.

Für rund 9,4 Millionen Euro ist dort innerhalb von 21 Monaten nach Baubeginn eine großzügige Anlage mit 45 stationären Dauerpflegeplätzen, neun autarken, barrierefreien Seniorenwohnungen und eine Tagespflege mit 20 weiteren Plätzen entstanden. Schritt für Schritt sollen nun die ersten Bewohner in Form von drei festen Wohngemeinschaften in das Haus einziehen und auch die Tagespflege im Erdgeschoss an den Start gehen.

Laut Zeitplan soll dann alle drei Monate eine weitere stationäre WG hinzukommen. Indem nicht alle gleichzeitig ihr neues Zuhause beziehen, sollen alle Beteiligten die Möglichkeit haben, sich in Ruhe mit der Hausgemeinschaft, den Abläufen und der Umgebung vertraut zu machen, sagt Altenhilfe-Abteilungsleiter Frederik Dykast vom Caritasverband.

Das St. Benedikt Münstertal ist eröffnet

Wohngemeinschaften in der stationären Pflege sollen autonomes Zusammenleben fördern

Den Betreibern des neuen Zentrums ist es sehr wichtig, dass die Anlage von Anfang an in das öffentliche Leben in Münstertal integriert ist. Deshalb hat Einrichtungsleiterin Nicole Deininger schon vorab erste Kontakte zu ehrenamtlichen Engangierten in der 5.200-Einwohner-Gemeinde aufgenommen. Geplant sind verschiedene Angebote, bei denen sich beispielsweise auch die örtlichen Vereine oder die benachbarte Schule miteinbringen können.

Der große Unterschied zu vielen anderen Seniorenheimen soll in Münstertal tatsächlich das WG-Konzept werden. Die einzelnen Wohngemeinschaften haben alle jeweils eine Wohnküche, einen Garten oder großflächigen Balkon und ein separates Wohnzimmer zur gemeinsamen Nutzung durch die betagten WG-Bewohner.

Anstatt in einer großen Cafeteria oder Angeboten wie Essen auf Rädern soll dort auch direkt vor Ort für sie gekocht werden. Für ein möglichst autonomes Lebensgefühl soll unter anderem auch ein neutrales Treppenhaus für die Bewohner sorgen, die dann über eigene Wohnungstüren in ihre WG kommen. Und auch sonst betont die Caritas, dass bei der Planung und der Umsetzung der Raumlayouts viel Wert auf alltägliche Abläufe gelegt wurde, von der reinen Pflege bis hin zu hauswirtschaftlichen Notwendigkeiten.

Eine offizielle Einweihungsfeier mit anschließender Segnung des St. Benedikt Seniorenzentrums und einem Tag der offenen Tür steht wegen der Corona-Pandemie noch aus. Das alles soll voraussichtlich im Herbst nachgeholt werden können.

(fw)