© Stadt Freiburg/Patrick Seeger

Neue Technik für Integrierte Leitstelle in Freiburg

Benutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit der Bearbeitung sollen  verbessert werden

„Bei einem Notfall 112 anrufen“ – so wird das in jedem Erste-Hilfe-Kurs beigebracht. Damit am anderen Ende der Leitung schnellstmöglich geholfen werden kann, ist die Integrierte Leitstelle Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald am Donnerstag (06.05.2021) mit neuer Technik ausgestattet worden. Kostenpunkt: Rund 3,9 Millionen Euro.

Die Integrierte Leitstelle Freiburg (ILS) wird im Rahmen einer Kooperation seit 2011 gemeinsam vom DRK, der Stadt Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald betrieben. Sie ist zuständig für die Alarmierung der Feuerwehren, des Rettungsdienstes und des Bevölkerungsschutzes im gesamten Gebiet zwischen Breisach, Freiburg, Löffingen und Badenweiler.

Nach zehn Jahren bekommt die Leistelle in der Freiburger Eschholzstraße ein neues Einsatzleitsystem – der Betreibervertrag war ausgelaufen und konnte nicht verlängert werden. Im Jahresverlauf von 2020 sind die neuen Systeme konfiguriert und mit den nötigen Daten gefüllt worden. Die feierliche Inbetriebnahme, nach zehntägiger Testphase, war am Donnerstag (06.05.2021).

Mit dem neuen System soll die Benutzerfreundlichkeit und dadurch die Schnelligkeit der Bearbeitung von Notfalleinsätzen verbessert werden. Dafür gibt es die sogenannte georeferenzierte Disposition. Die Rettungsdienste verwenden dabei Routingdaten um bei einem Notfall zu ermitteln, ob zum Beispiel ein Krankenwagen oder ein Rettungshubschrauber schneller am Einsatzort ist.

Schritt-für-Schritt Abfrage bei Notfall

Für die Mitarbeitenden der Leitstelle gibt es eine neue integrierte Strukturierte-Notruf-Abfrage. Diese soll bei Notfällen unterstützen. Diese Abfrage soll eine Richtschnur sein, wie die Fragen formuliert sind oder ob noch weitere Fragen nötig sind, entscheidet der Abfragende.

In speziellen Situationen, etwa zur Beurteilung ob ein Patient atmet oder nicht, gibt das System softwareunterstützt Hilfestellung zur Überprüfung der Atmung und leitet, bei Bedarf, den Anrufer zur telefongestützten Wiederbelebung an.

Mit den neuen Systemen bekommt die Leistelle erstmals Digitalfunk. Da hier noch einige Feinheiten im technischen und organisatorischen Bereich mit anderen Stellen und Behörden abgestimmt werden müssen, geht der Digitalfunk wohl erst in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb.

Rund 50 Mitarbeitende in der ILS bearbeiten täglich rund 1000 Anrufe und disponieren dabei im Mittel 240 Einsätze täglich.

(dk)