Kappler Tunnel, B31, Freiburg, Verkehr, Stadttunnel, Littenweiler, Straße, © baden.fm (Archivbild)

Neue Pförtnerampel vor B31-Tunnel in Freiburg soll Verkehr automatisch regeln

Mindestens bis zum Jahr 2027 müssen Verkehrsteilnehmer beim Kappler Tunnel mit Blockabfertigung rechnen

Seit letztem Herbst setzt die Stadt Freiburg bei ihren beiden vorhandenen Stadttunneln auf der B31 auf eine Pförtnerampel, um längere Staus und damit auch Probleme bei den Brandschutzvorgaben zu vermeiden. Aus der provisorischen Pförtneranlage soll nun eine feste für die kommenden Jahre werden.

Dazu kündigt das Rathaus ab Dienstag (12.07.2022) zweieinhalbwöchige Arbeiten vor der Tunneleinfahrt auf der Bundesstraße an. Vor der Einfahrt stadteinwärts in den Kappler Tunnel kann es daher in nächster Zeit zu Staus kommen, da je ein Fahrstreifen für die Baustelle abwechselnd gesperrt werden muss.

In Absprache mit dem Regierungspräsidium Freiburg entsteht dort dann eine automatisierte neue Anlage mit Staudetektoren. Sensoren im Tunnel und an der Tunnelausfahrt erfassen dabei stehende Fahrzeuge eigenständig und berechnen eine Stauwahrscheinlichkeit. Ist keine zeitnahe Auflösung der Verkehrsbehinderung zu erwarten, wird die Zuflussdosierung aktiviert:

Das heißt, Anzeigetafeln regeln zunächst das Tempolimit runter und weisen auf eine Blockabfertigung vor dem Tunnel hin. Zwei Ampelanlagen stoppen den Verkehr anschließend für eine Dauer von durchschnittlich 60 Sekunden. Um zu verhindern, dass Autos und Lastwagen stattdessen dann einfach durch den Stadtteil Littenweiler donnern, kommt die Anlage schon vor die Abfahrt am Kappler Knoten, so der Plan.

Es gab Monate, in denen die Ampel vor dem Tunnel jeden einzelnen Tag anspringen musste

Die letzten Monate haben aus Sicht der Stadtverwaltung dabei bereits gezeigt, dass die Blockabfertigung in der Praxis tatsächlich notwendig war: Zwischen 13 und 31 Mal pro Monat kam die Regelgung da zum Einsatz. Manchmal haben dabei schon wenige Minuten mit Pförtner-Schaltung ausgereicht, um einen Stau im Tunnel zu verhindern.

Untersuchungen würden zudem zeigen, dass es durch die Blockabfertigung keine wesentlichen Verzögerungen bei der Fahrtzeit in die Stadt gegeben habe. Gelegentliche Unfälle oder Demonstrationen im Freiburger Osten, die den Verkehr teils über Stunden behindert haben, wurden da allerdings nicht mit eingerechnet.

Die Blockabfertigung muss dann nach heutigem Stand so lange bestehen bleiben, bis die komplette Tunnel-Technik in Kappler und Schützenalleetunnel rundumerneuert wird. Das Regierungspräsidium plant hier einen Baubeginn im Jahr 2027.

Die bisherige halbautomatische Pförtnerampel war notwendig geworden, weil die Tunnel nach einem Gutachten sonst nicht mehr den aktuellen Brandschutzbestimmungen entsprochen hätten. Bei der Planung und Inbetriebnahme der beiden Tunnel waren die Verantwortlichen noch von einem deutlich geringeren Verkehrsaufkommen als heute ausgegangen. Die Ampel ist deshalb seit Oktober 2021 im regelmäßigen Einsatz - immer dann, wenn gerade zu Stoßzeiten ansonsten Staus in den Tunnelröhren drohen würden.

(fw)