© Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe

Neue Leitlinien für den öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg

Verkehrsministerium und Verkehrsbranche machen einheitliche Regeln für den Regionalverkehr

Busse und Bahnen werden auch während der Corona-Pandemie fahren. Die Züge im Nahverkehr werden ab dem 23. März nur noch stündlich fahren, die Straßenbahnen und Busse fahren nach Ferienfahrplan.

Der öffentliche Nahverkehr wird aufgrund des Coronavirus eingeschränkt. Das hat Landesverkehrsminister Winfried Herrmann am Mittwoch (18.03.2020) erklärt:

Wir werden für ein reduziertes, aber stabiles Grundangebot im öffentlichen Verkehr sorgen. Dies ist wichtig, damit Menschen, die aus zwingenden Gründen den ÖPNV nutzen müssen, dies auch tun können. Natürlich hat der Schutz der Fahrgäste und des Betriebspersonals oberste Priorität. Es gilt, Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln, wie zum Beispiel Abstand zu halten, zu befolgen.“ 

Zugverkehr

Bis zum Montag, dem 23.03.2020 werden alle Züge in gewohnter Taktdichte und Kapazität fahren. Ab dem 23. März wird das Nahverkehrsangebot auf der Schiene stark ausgedünnt. Die Züge fahren dann nur noch stündlich. Sie bleiben aber in gewohnter Länge, damit die Sicherheitsabstände von mindestens 1,5 Metern zu Mitreisenden eingehalten werden können. Darüber hinaus werden vorrangig alle Haltestellen angefahren, Expressverbindungen werden teilweise abgebaut. Falls Betriebspersonal in Leitstellen und Stellwerken fehlt, werden Ersatzbusse eingesetzt.

Auf Displays und über Informationsmaterial in den Zügen stehen die notwendigen Verhaltensregeln für die Fahrgäste. Auch sie müssen auf den Mindestabstand von 1,5 Metern zu ihren Mitreisenden einhalten. Des Weiteren sollen Fahrgäste auf nicht erforderliche Fahrten verzichten und Stoßzeiten meiden. Wo es technisch möglich ist, öffnet das Fahrpersonal  die Türen, damit die Türöffner nicht von Hand gedrückt werden müssen. Außerdem werden alle Züge täglich gereinigt, insbesondere Oberflächen im Bereich Einstieg, Fahrgastraum und WC. Um Kontakt zu vermeiden, wird die Fahrscheinkontrolle stark reduziert.

Der grenzüberschreitende Nahverkehr mit der Schweiz läuft bisher noch weitgehend normal. Im Fernverkehr wird es durch die Grenzschließungen im Rahmen der Notstandsausrufung aber zu Einschränkungen kommen. Das gilt auch für den Verkehr nach Frankreich. Dieser wird derzeit schon von französischer Seite eingeschränkt. Sollte es zu drastischeren Grenzschließungen kommen, gelten Notkonzepte, die aktuell noch abgestimmt werden. Das gilt für den Fall, dass irgendwann auch vielleicht keine Berufspendler und andere Ausnahmegruppen mehr die Grenzen passieren dürfen.

In den Deutsche Bahn-Apps werden die Fahrpläne laufend aktualisiert.

Der Nahverkehr in Straßenbahnen und Bussen

Durch die Schulschließungen fahren die Straßenbahnen und Busse bereits seit Dienstag (17.03.2020) mit ihren Ferienfahrplänen. Nachtangebote, wie Safer Traffic in Freiburg, werden eingestellt. Die Regiokarten, Semestertickets und Schülerabos gelten weiterhin. Auch hier sollen Fahrgäste einen Mindestabstand von 1,5 Meter halten. Im Busbetrieb sollen die Fahrgäste nicht vorne beim Fahrer einsteigen, sondern auf die hintere Bustür ausweichen. Wie in den Zügen werden auch Fahrzeuge täglich gereinigt.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage bwegt.de.

(dk)