Schwarzwaldbahn, Triberg, Gleise, Zug, Regionalexpress, Regionalbahn, Deutsche Bahn, © Philipp von Ditfurth - dpa (Archivbild)

Nächster Bahnstreik legt Schienenverkehr ab Sonntag bundesweit lahm

Mindestens 650 Euro pro Monat mehr fordert die Gewerkschaft

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) plant ab Sonntagabend (14.05.2023) einen 50-stündigen Warnstreik, der den Fern-, Regional- und Güterverkehr auf der Schiene lahmlegen soll. Die EVG will so den Druck im laufenden Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Bahnbetrieben erhöhen. Die Gewerkschaft fordert mindestns 650 Euro mehr pro im Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Deutsche Bahn will sich hingegen an den Tarifen des öffentlichen Dienstes orientieren.

Dritter und bislang größter Warnstreik im laufenden Jahr

Die Tarifverhandlungen im Bahnsektor laufen seit Ende Februar. Es ist der dritte bundesweite Warnstreik, zu dem die EVG seither aufgerufen hat. Im März legte sie gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi große Teile des öffentlichen Verkehrs inklusive der meisten Flughäfen für einen Tag lahm. Der zweite Ausstand beschränkte sich im April auf einen Zeitraum von acht Stunden, sorgte aber ebenfalls für viele Ausfälle, vor allem im Fernverkehr.

Knackpunkt bei den Verhandlungen ist der gesetzliche Mindestlohn, den rund 2.000 Mitarbeitern bei der Deutschen Bahn nur über Zulagen erhalten. Die EVG will vor den Verhandlungen über Tariferhöhungen zunächst den Mindestlohn von zwölf Euro in der Gehaltstabelle verankern. Einen Vorschlag der Bahn, mit dem der Betrag rückwirkend zum März dieses Jahres in die Tabellen aufgenommen werden sollten, wies die Gewerkschaft in dieser Woche zurück. Bei der DB arbeiten 180.000 der 230.000 Beschäftigten, für die die EVG aktuell verhandelt.

(br)