Pursche, Mord, Spurensicherung, © Archivfoto (2003) - Polizeipräsidium Freiburg

Mutmaßlicher „Pursche-Mord“-Fall aus Bad Krozingen landet nach 16 Jahren vor Gericht

Das tödliche Verbrechen blieb viele Jahre ungeklärt, bis ein neuer DNA-Treffer den Durchbruch brachte

Die Freiburger Staatsanwaltschaft hat Mordanklage im Fall einer im Januar 2003 verschleppten und getöteten Frau aus Bad Krozingen erhoben. Beschuldigt wird ein 54 Jahre alter Bekannter der Reinigungskraft. Er soll sie damals in den frühen Morgenstunden abgepasst haben, um sie wegen eines möglichen Fehlverhaltens zur Rede zu stellen. Dabei soll er die damals 57-Jährige auch geschlagen und in sein Auto gedrängt haben. Das haben die Ermittlungen in dem jahrelang ungeklärten Fall inzwischen ergeben.

Beschuldigter soll Frau bedroht, geschlagen, verschleppt und mit Messer getötet haben

In einem Waldstück bei Ehrenkirchen soll der Mann sie dann anschließend auch mit einem Messer bedroht und sich schlussendlich dazu entschlossen haben, sie mit mehreren Stichen zu töten, so der Verdacht. Die entkleidete Leiche hatte Ende März 2003 eine Spaziergängerin hinter einem Baumstamm entdeckt.

Gegen den Verdächtigen gibt es noch weitere Vorwürfe: Direkt nach der Bluttat soll es mit der Geldkarte seines mutmaßlichen Opfers zur nächsten Bank gefahren sein und dort Geld abgehoben haben.

Entscheidender Hinweis kam aus Umfeld des Festgenommenen

Bewegung in den Kriminalfall hatte im September 2018 ein neuer Hinweis aus dem Umfeld des festgenommenen Mannes gebracht. Danach haben die Ermittler noch einmal die sichergestellten DNA-Spuren genauer überprüfen können und es kam so zu einem Treffer.

Der Beschuldigte landet nun wegen Mordes und erpresserischen Menschenraubes mit Todesfolge vor Gericht. Die Anklage sieht dabei gleich drei Mordmerkmale als erfüllt an: Die Gewalttat soll heimtückisch, zur Verdeckung einer Straftat und aus niedrigen Beweggründen geschehen sein.

Einen konkreten Termin für die Verhandlung vor der Schwurgerichtskammer des Freiburger Landgerichtes gibt es noch nicht. Er dürfte nach einer umfassenden Prüfung der Akten aber voraussichtlich in den nächsten Wochen folgen.

(fw)