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Momentan doppelt so viele Grippe-Patienten im Südwesten wie vor einem Jahr

Typische Symptome sind Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen und meist auch hohes Fieber

In Baden-Württemberg leiden momentan doppelt viele Menschen an der Grippe wie noch im Vorjahreszeitraum. Ärzte schlagen im Südwesten am Dienstag (18.02.2020) jetzt Alarm, weil dem Landesgesundheitsamt bis zum Start der laufenden Woche schon  mehr als 11.000 Influenza-Fälle gemeldet wurden. Das entspricht einem rasanten Anstieg. Zum Vergleich: Auch zwei Wochen waren den Gesundheitsbehörden erst 6430 Grippe-Patienten bekannt.

Schwerpunkt der Grippewelle in Württemberg - aber auch Baden betroffen

Die Grippewelle ist nach Einschätzung der Mediziner bereits in allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs angekommen. Besonders viele Neuinfektionen registrieren sie aber in den schwäbischen Kreisen Biberach, Heidenheim, Neckar-Odenwald, Sigmaringen und Ostalbkreis. Aber auch in Südbaden berichten viele Hausärzte gerade von vollen Wartezimmern mit Patienten, die über grippe-ähnliche Symptome klagen.

Nicht immer muss sich dahinter die "echte" Grippe, also so genannte Influenza-Viren verbergen. Oft handelt es sich bloß um mehr oder weniger starke Erkältungen. Grippefälle müssen dem Landesgesundheitsamt im Stuttgart gemeldet werden, wenn das Virus im Labor nachgewiesen wurde. Allerdings dürfte die Dunkelziffer an Erkrankungen und auch die der Sterbefälle deutlich höher liegen, schätzen die Behörden.

Ministerium rät zur Grippe-Impfung

Südwest-Sozialminister Manne Luche (GRÜNE) hatte zuletzt während der Debatte um das Corona-Virus aus China dazu aufgerufen, sich hierzulande lieber auf die klassische Grippe zu konzentrieren und sich dagegen impfen zu lassen. Er sagte:

Influenza ist wesentlich aggressiver, und die Ansteckungsgefahr beim Nichtimpfschutz ist wesentlich größer.

Die Grippesaison beginnt in Deutschland regelmäßig ab Oktober und zieht sich meist bis in den Februar oder den März hinein. Während der außergewöhnlich starken Grippewelle 2017/2018 sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts etwa 25.100 Menschen im Bundesgebiet an der Grippe gestorben. In Baden-Württemberg sind es in diesem Jahr schon nachweisbar 26 Grippe-Tote.

(fw) / dpa