Modehaus Blum Jundt aus Emmendingen wird Klopapier-Flagship-Store

Protestaktion gegen die Corona-Restriktionen der Landesregierung

Einzelhändler im Landkreis Emmendingen sind sauer: Die coronabedingten Schließungen machen ihnen nicht nur wirtschaftlich zu schaffen. Auch sind die Regelungen für die meisten nicht mehr nachvollziehbar. Und während im benachbarten Freiburg die Geschäfte im Regelbetrieb öffnen dürfen, müssen sich die Händler in Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 auf Click-and-Meet-Geschäfte beschränken - in Emmendingen liegt die Inzidenz mit über 100 besonders hoch. Um die fehlende Logik in den Regelungen aufzuzeigen, hat sich das Modegeschäft Blum Jundt nun eine kreative Protestaktion einfallen lassen. Hier werden auf 60 Prozent der Landenfläche Hygieneartikel und Lebensmittel angeboten - deshalb darf das Geschäft öffnen. Die Inhaber nennen ihr Geschäft Klopapier-Flagship-Store.

Modehaus nutzt rechtliches Schlupfloch für Protestaktion

Buchhandlungen, Schuhgeschäfte, Baumärkte - sie alle dürfen im Landkreis Emmendingen trotz hoher Inzidenzzahlen öffnen. Kleinere Läden wie Modegeschäfte oder Spielwarenläden müssen geschlossen bleiben und dürfen ihre Waren nur per Click and Meet anbieten. Wer jedoch auf 60 Prozent der Ladenfläche Hygieneartikel oder Lebensmittel anbietet, der darf im Regelbetrieb Kunden empfangen.

Dieses rechtliche Schlupfloch nutzt Marcel Jundt vom Modehaus Blum Jundt für seinen Protest. Er eröffnet am Freitag (19.03.2021) um 10 Uhr medienwirksam den ersten Klopapier-Flagshipstore der Bundesrepublik. Dafür hat er vier Paletten Toilettenpapier bestellt - außerdem Nudeln, Kaffee, Salatsauce und Desinfektionsmittel. Die Frühjahrsmode gibt es sozusagen als Nischenprodukt zu kaufen. Zur Eröffnung sind auch der Gewerbeverein und Oberbürgermeister Stefan Schlatterer (CDU) eingeladen.

(br)