Affenknochen, Affe, Skelett, Knochen, Basel, © © Philippe Saurbeck

Mittelalterliches Affenskelett in Basel gefunden

Der Affe soll aus der Zeit zwischen 1431 bis 1449 stammen

In Basel wurde bei Bauarbeiten einen spektakulären Fund gemacht. Zwischen dem Kunst- und Antikmuseum soll bald ein neues Parkhaus entstehen. Durch die Grabungen kam  dort ein Affenskelett zu Tage. Unter zahlreichen Keramikstücken und Töpfen kam das Skelett eines Berberaffen hervor. Die Forscher gehen davon aus, dass der Affe aus der Zeit des Basler Konzils zwischen 1431 bis 1449 stammt. Der Fund des Skeletts ermöglicht Archäologen und Forschern einen völlig unerwarteten Blick in die Lebenswelt des Mittelalters.

Spezialisten der Universität Basel und des Naturhistorischen Museums konnten durch spezielle Untersuchung eine genaue Artenbestimmung machen. Sie gehen davon aus, dass der männliche Berberaffe zwischen fünf und acht Jahre alt gewesen sein soll. Viele Verletzungen weisen auf eine nicht artgerechte Haltung hin.

Wer als Besitzer in Frage kommt ist unklar

Schon in der Antike hielten Menschen Affen, ein Import entwickelte sich aber wohl erst im 12. Jahrhundert. Später waren die Heimtiere bei gelehrten beliebt und wurden von Gaucklern vorgeführt. Abbildungen aus dieser Zeit, zeigen den Affen meist angekettet. Wer als Besitzer in Frage kommt, kann trotz Recherche nicht genau bestimmt werden, am ehesten kommt hier Heinrich von Beinheim  in Frage, da er zur damaligen Zeit zwei Häuser kaufte, zwischen dem der heutige Fundort liegt.

Von Russland bis Spanien und von Nordirland bis zu den Alpen gibt es aus dem Mittelalter bislang nur fünf archäologische Nachweise für die Haltung von Berberaffen. Damit ist das Affenskelett eines der frühesten, vollständigsten und europaweit eine große Seltenheit. Denn ganze Tiere, wie hier in Basel geborgen, gibt es fast nicht.

Dieser außergewöhnliche Fund kommt zum Zeitpunkt der Diskussion über eine Volksinitiative im Kanton Basel-Stadt, welche Grundrechte für nichtmenschliche Primaten fordert. Erst im September hat das Bundesgericht die Basler Primaten-Initiative für zulässig erklärt.

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