Unwetter, Hagel, Hagelkörner, Hagelschauer, © Thomas Frey - dpa (Archivbild)

Minister ruft Landwirte zu professionellem Umgang mit Wetter-Risiken auf

Weil das Risiko Ernten zu verlieren durch den Klimawandel immer größer wird, sollten Bauern weitere Vorkehrungen treffen

Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hat sich am Freitag (02.07.2021) für ein ausgeklügelteres Risikomanagement in der Landwirtschaft im Südwesten ausgesprochen. Der Klimawandel sorgt nach seiner Auffassung dafür, dass auch hierzulande in Zukunft immer mehr Ernten bedroht werden. Die Bauern sollten sich deshalb auch finanziell noch besser für den Krisenfall absichern, so sein Aufruf.

Allein durch die Unwetter der letzten Tage hat es größere Schäden vor allem beim Obst- und Weinanbau gegeben. Aber auch der klassische Ackerbau und Grünlandflächen wurden durch Platzregen und Hagelschauer in Mitleidenschaft gezogen. Zu den landesweiten Schwerpunkten gehörte neben dem Albvorland in Württemberg auch das südbadische Markgräflerland.

In den Wäldern hat die Gewitterfront nur vereinzelt nennenswerte Schäden angerichtet. Weil aber viele Waldwege überflutet oder beschädigt wurden, müssen in ganz Baden-Württemberg in den nächsten Wochen die Wälder für Spaziergänger gesperrt werden, um die Wege wieder neu herzurichten.

Landesweites Pilotprojekt zum Thema ist bereits im zweiten Jahr angelangt

Hauk hält es wegen solcher Erfahrungen für unablässlich, dass Landwirte nicht nur technische Maßnahmen wie Frostschutzberegnung oder Hagelnetze bereithalten, sondern auch mögliche finanzielle Schäden von Vorneherein begrenzen. Der Minister wirbt dabei für staatlich gestützte Versicherungslösungen:

Landwirte sind bereit, Verantwortung für die betriebliche Risikovorsorge zu übernehmen. Aufgabe der den Klimawandel verursachenden Gesellschaft ist es, sie dabei zu unterstützen.

Ein Pilotprojekt stellt vor diesem Hintergrund die so genannte "Ertragsversicherung Obst- und Weinbau" dar. Bei ihr steuert das Land für die Versicherungsnehmer bis zur Hälfte der Versichungerskosten bei. Im zweiten Jahr des laufenden Programms nehmen mittlerweile über 1.600 Obstbauern und Winzer mit einer versicherten Fläche von rund 15.800 Hektar an dem Förderverfahren teil.

dpa / (fw)