suwa Wortwahl/unsplash, © suwa Wortwahl/unsplash

Mehr Einsätze und neue Technik für die Hagelflieger in der Ortenau

Hagelflieger müssen in diesem Jahr öfter starten als 2020

Bei der Mitgliederversammlung im Weingut Schloss Ortenberg hat die Hagelabwehr Ortenau Bilanz gezogen: im Jahr 2020 mussten die Piloten insgesamt 31 Mal fliegen, ein eher ruhiges Jahr. Im Gegensatz dazu sind die Hagelflieger in diesem Jahr schon 42 abgehoben (Stand August 2021).
Im Sommer 2020 lagen Starkregenfälle mit Überflutungen und anhaltende Trockenheit dicht beieinander. Und so gab es auch einige Extremwettersituationen mit großer Hagelgefahr. Die enge Zusammenarbeit mit dem Wetterdienst Südwest Wetter und die frühzeitige Alarmierung der Einsatzflugzeuge hat sich ebenso bewährt wie der Standort am Flughafen Offenburg, resümierte Vorsitzender Franz Benz. Derzeit wird überlegt, einen weiteren Einsatzpiloten mit ins Team aufzunehmen, um insgesamt flexibler zu sein, berichtete Frank Kasparek.

Erst ein Hagelschaden 2021 in der Ortenau - Zusammenarbeit soll Hagelschutz weiter fördern

Am 27. Juli diesen Jahres hatte es einen Schaden im Raum Diersburg gegeben. Der Hagelflieger waren nach Norden geordert worden zu einem größeren Ereignis. Und bis die Hilfe vom Kaiserstühler Flugzeug kam, war es bereits zu spät. Vorsitzender Benz appellierte an die Mitglieder, im Schadensfall das Hagelmeldeformular auf www.hagelabwehr-ortenau.de zu verwenden, um konkrete Daten und Fakten wie Größe der Hagelkörner anzugeben. „Nur so können Meteorologen und Piloten analysieren.“ Ein runder Tisch aller Hagelflugzeugbetreiber ist für November geplant. Dabei tauschen sich die Experten aus dem Raum Württemberg, Baden, Südpfalz, Schwarzwald-Baar-Kreis und Rosenheim über ihre Erfahrungen aus.

Neue Technik und Forschung bringt Hagelabwehr voran

Insgesamt wurden vergangenes Jahr 33 pyrotechnische Fackeln verbraucht. Sie werden einzeln aus dem Cockpit des Hagelflugzeugs gezündet und erzielen eine noch bessere Wirksamkeit als die Generatoren. Die Wirksamkeit der Fackeln wurde erst jüngst durch die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) in Zürich bestätigt. Forscher simulieren in der Klimakammer den Einsatz der Fackeln. Als nächstes sollen nun die Generatoren getestet werden.

(mt/Hagelabwehr Ortenau)