Agentur für Arbeit, Arbeitsamt, © Sebastian Kahnert - dpa

Mehr Arbeitslose in Südbaden

Quoten steigen sowohl in Freiburg, im Dreiländereck und in der Ortenau

In Südbaden gibt es mehr Arbeitslose durch die Corona-Krise. Die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg stieg auf 4,0 Prozent. Freiburg und Lörrach übertrafen diese Zahl noch – bei ihnen gibt es eine Quote von 4,1 Prozent. Nur die Ortenau liegt unter dem Landesschnitt mit 3,6 Prozent. Gründe sind vor allem die aktuellen Beschränkungen.

In Baden-Württemberg stieg die Quote auf 4,0 Prozent. Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren vor allem Männer, Jugendliche unter 25 Jahre sowie Ausländer überdurchschnittlich betroffen.

Wirtschaftsministerin Sabine Hoffmeister-Kraut sieht ungewissen Zeiten entgegen:

Aufgrund der großen Unsicherheiten bei der künftigen Entwicklung ist es gegenwärtig noch nicht möglich, Ausmaß und Dauer der derzeitigen und noch auf uns zukommenden Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit abzuschätzen.“

Momentan haben knapp 32 Prozent der Betriebe (93.600) in Baden-Württemberg Kurzarbeit angemeldet.

Die Zahlen der Arbeitsagentur Freiburg

Die Stadt Freiburg und die Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen hatten am Stichtag insgesamt 15.270 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 2.281 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg damit um 0,6 Punkte auf jetzt 4,1 Prozent – also leicht höher als der Landeschnitt. Das ist der größte Anstieg in einem Monat, seit den 50er Jahren. Dass die Zahlen nicht noch höher ausgefallen sind, ist der Kurzarbeit zu verdanken. Im März und April haben 6.498 Betriebe Kurzarbeit angemeldet. Das sind 80.092 Personen.

„Nie war Kurzarbeit wichtiger als heute. Sie sichert Arbeitnehmern in der Krise Arbeitsplätze und Arbeitgebern nach der Krise einen schnellen Start. Ich freue mich, dass Unternehmen und Beschäftigte solidarisch an einem Strang ziehen. Das war schon zur Finanzkrise 2009 von unschätzbarem Wert“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm.

Menschen aus allen Branchen meldeten sich arbeitslos, vor allem aber aus dem Handel und der Gastronomie. Entlassungen im größeren Stil hat es bislang noch nicht gegeben. Christian Ramm wertet das als „gute Botschaft.“ Allerdings gibt er zu bedenken, dass die Zahl der Arbeitslosen im April noch einmal ansteigen könnte.

Die Zahlen der Arbeitsagentur Lörrach

Im Dreiländereck ist die Arbeitslosenquote genauso hoch, wie in Freiburg im Agenturbezirk Lörrach liegt sie ebenfalls bei 4,1 Prozent. In Landkreise aufgeschlüsselt meldet Lörrach einen Anstieg auf 4,5 Prozent, Waldshut hat eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent. Insgesamt sind im Süden 9.180 Arbeitslose. Das sind 1.277 Personen mehr als im März und 2.336 (plus 34,1 Prozent) mehr als im Februar.

Die Zahlen der Arbeitsagentur Offenburg

In der Ortenau ist die Arbeitslosenquote etwas niedriger. Bei der Arbeitsagentur Offenburg meldeten sich 9.158 Frauen und Männer ohne Arbeit. Damit steigt die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Auch hier verhinderte die Kurzarbeit schlimmeres, knapp 4.000 Betriebe haben Kurzarbeit beantragt. Davon sind rund 36 Prozent Betriebe mit mindestens einem Mitarbeiter. Den größten Anteil bilden Unternehmen mit einer Betriebsgröße von einem bis hundert Beschäftigten.

Bundesweit sind rund 2,6 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 308.000 mehr als noch vor dem Shutdown im März. Die Quote steigt damit auf 5,8 Prozent.