Bus, Linienbus, Sitzplätze, © Pixabay (Symbolbild)

Mann täuscht geplanten Terroranschlag in Basler Nachtbus vor

Der 26-Jährige hat Buspassagieren Angst eingejagt, indem er so tat, als ob er einen Terroranschlag plane

Ein 26-Jähriger aus dem Kanton Basel-Landschaft ist am Montag (08.04.19) zu einer bedingten Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 20 Franken verurteilt worden. Zudem muss er knapp 100.000 Franken Verfahrenskosten tragen. Er war wegen Schreckung der Bevölkerung angezeigt worden.

Im Mai 2017 hatte der junge Mann im Nachtbus von Basel nach Arisdorf mit dem Handy am Ohr von einem Anschlag mit Giftgas, Sprengstoff und Waffen gesprochen. Wie die Verbindungsdaten später zeigten, hatte er aber nicht telefoniert. Nachdem Zeugen aufgrund des Geschehens die Polizei eingeschaltet hatten, ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen Terror-Verdachts.

Nur fünf Tage vor dem Vorfall hatte ein Selbstmordattentäter in Manchester 22 Personen mit sich in den Tod gerissen und 139 weitere Menschen verletzt. Die Staatsanwaltschaft argumentierte, dass der Beschuldigte angesichts der vermehrt stattfindenen Terroranschläge bewusst in Kauf genommen hätte, die Passagiere in Angst und Schrecken zu versetzen. Der 26-Jährige hatte angegeben, sich nicht mehr an die Tat zu erinnern.

Die Verteidigung forderte den Freispruch wegen krankheitsbedingter verminderter Intelligenz

Die Verteidigung argumentierte hingegen, dass zusammenhanglose Aussagen nicht ausreichen würden, um die Bevölkerung zu erschrecken. Die Überwachungskamera im Bus habe eine ganz normale Fahrt aufgezeichnet. Außerdem kritisierte sie das Vorgehen der Behörden, da der Bruder des 26-Jährigen bei einer Hausdurchsuchung einen Herzinfarkt erlitten habe und in die Notfallstation musste

Die Staatsanwaltschaft hatte eine bedingte Freiheitsstrafe von 10 Monaten gefordert. Die Richterin verhängte dann allerdings eine Geldstrafe von insgesamt 3000 Franken. Der junge Mann habe die Tat nicht geplant, sondern spontan eine riesige Dummheit begangen. Sie sei aber sicher, er werde so etwas nie wieder tun.

(la)