Wildschwein, Sau, Wald, © Lino Mirgeler - dpa

Landwirte warnen vor Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest

Falls sich der Erreger in der Region ausbreiten könnte, hätte das verheerende Folgen für die Natur und eine ganze Branche

Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband warnt vor einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland. Das gilt es aus Sicht der Landwirte um jeden Preis zu verhindern. Deshalb will der Verband die einzelnen Hofbetreiber jetzt über die möglichen Infektionswege der Tierkrankheit informieren und ihnen Tipps für eine einwandfreie Stallhygiene mit an die Hand geben. Andernfalls würde nicht nur ein Tiersterben drohen, sondern auch teils heftige Auswirkungen auf den Fleischmarkt mit Verlusten in Milliardenhöhe.

BLHV: Auch Fernfahrer und Reisende sollen in die Pflicht genommen werden

Einerseits fordert der BLHV jetzt massive Investitionen in Präventionsmaßnahmen - auch vom Bund, dem Land Baden-Württemberg und den einzelnen Kommunen. Abseits der Schweinställe müsse darüber hinaus genauer auf weggeworfene Lebensmittel geachtet werden. Diese gelten bisher als Hauptverbreitungsquelle der Seuche. Wenn Wildschweine oder andere Tiere beispielsweise kontaminierte Salami-Reste an Autobahnraststätten fressen, können sie schnell selbst zum Überträger der Schweinepest werden.

Mit einer großen Infoveranstaltung am 16.01.2018 im Ortenaukreis sollen nun konkrete Maßnahmen erarbeitet werden. Bei der Afrikanischen Schweinepest handelt es sich um eine Viruserkrankung, die vor allem Schweine befällt. Sie kann bei den Tieren zu hohem Fieber, Blutungen und Organproblemen führen und endet häufig tödlich. Bisher gibt es keine Impfmöglichkeit. Für den Menschen ist die Krankheit nicht ansteckend.

Deutscher Bauernverband fordert massive Wildschweinjagd

Seit einigen Jahren breitet sich der Erreger über Russland und das Baltikum in Richtung Westen aus und steht nun offenbar kurz davor Westeuropa zu erreichen. Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied hatte sich zuletzt in einem Interview für den Abschuss von 70 Prozent aller Wildschweine in Deutschen Wäldern ausgesprochen, um das Virus aufzuhalten und dem erkrankten Wild Leid zu ersparen.

Der Deutsche Jagdverband hat passend dazu am Freitag (12.01.2018) seine neuen Zahlen vorgelegt: Bundesweit haben die Jäger mit knapp 600.000 Tieren viereinhalb Mal so viele Wildschweine erlegt, wie noch vor 40 Jahren.

(fw)