Kita, Kinder, Kindergarten, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Landesweite Warnstreiks bei den Kitas treffen auch weite Teile von Baden

Deutliche Verbesserungen beim Kampf gegen den Fachkräftemangel gefordert

Viele Eltern in Baden müssen sich für Donnerstag (12.05.2022) nach einer Alternative zur Betreuung ihrer Kleinkinder umschauen. Die Gewerkschaft ver.di ruft an vielen Kitas in Freiburg, dem Ortenaukreis und dem Großraum Lörrach die kommunalen Beschäftigten im Erziehungs- und Sozialdienst zu Warnstreiks auf.

Voraussichtlich werden hunderte von ihnen den Aufruf folgen und den ganzen Tag lang ihre Arbeit niederlegen, um bei einer zentralen Kundgebung und einem Demozug am Donnerstagvormittag in Freiburg ein Zeichen für bessere Arbeitsbedingungen zu setzen. Hintergrund ist die anstehende dritte und wahrscheinlich letzte Verhandlungsrunde nächste Woche in Potsdam.

Dort fordert die Gewerkschaft deutliche Verbesserungen beim Kampf gegen den Fachkräftemangel in der Branche, eine Entlastung der Kita-Erzieher in ihrem Berufsalltag und eine größere finanzielle Anerkennung ihrer Arbeit.

Dabei geht es auch um die bisherige Eingruppierung der Mitarbeiter in einem eigenen Tarifvertrag, der seit 2009 bereits zwei Mal nachgebessert wurde und eigentlich 2020 noch einmal überarbeitet werden sollte. Laut ver.di wurde diese dritte Verhandlungsrunde dann aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.

Direkt von den Verhandlungen betroffen sind in Baden-Württemberg die pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen von Städten und Gemeinden, sowie in der Schulkinderbetreuung, in der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe.

Zu diesen rund 45.000 Beschäftigten in kommunaler Trägerschaft sollen indirekt auch die knapp 60.000 Mitarbeiter von freien Trägern kommen. Zusammen betreuen sie im Südwesten über 473.000 Kinder.

(fw)