Klassenzimmer, Corona, Schnelltest, Antigen-Schnelltest, Schule, Schüler, © Peter Kneffel - dpa (Symbolbild)

Land weitet kostenlose Corona-Tests an den Schulen bis zum Jahresende aus

Für die Testungen im Unterricht nimmt das Sozialministerium weitere 65 Millionen Euro in die Hand

Die regelmäßigen Corona-Tests an den Schulen in Baden-Württemberg sollen auch über die Herbstferien hinaus bis zum Jahresende fortgesetzt werden. Das geht aus einer Kabinettvorlage des Sozialministeriums in Stuttgart hervor.

Ungeimpfte Kinder müssen demnach bis zu den Weihnachtsferien drei Mal pro Woche einen Corona-Schnelltest machen. Bei PCR-Tests, wie sie beispielsweise bei der Teststrategie in Freiburg zum Einsatz kommen, reichen auch zwei in der Woche. Geimpfte und genesene Kinder bleiben von der Regelung ausgenommen.

Für die Beschaffung der zusätzlichen Tests und für die Verteilung an die Schulträger geht Gesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) von weiteren Kosten in Höhe von 65 Millionen Euro aus. Das Geld soll aus der Rücklage für corona-bedingte Haushaltsrisiken des Landes kommen.

Tests sollen vorerst bleiben, weil noch zu wenige Schülerinnen und Schüler geimpft sind

Ursprünglich sollten die regelmäßigen Corona-Tests im Unterricht mit dem Beginn der Herbstferien Ende Oktober enden. Dass sich die Landesregierung zu einer Verlängerung entschieden hat, liegt vor allem daran, dass es in Deutschland noch immer keine allgemeine Impfempfehlung für unter Zwölfjährige von der Ständigen Impfkommission gibt.

Und auch die für ältere Kinder und Jugendliche gilt erst sein Kurzem. Das Ministerium geht deshalb davon aus, dass noch nicht ausreichend Schülerinnen und Schüler gegen das Coronavirus geimpft sein können, um unkontrollierte Ausbruchsgeschehen an den Schulen zu verhindern und einen dauerhaften Präsenzunterricht zu gewährleisten. Hier sollen deshalb die Tests weiter Abhilfe schaffen, so die Erklärung.

Pläne sehen tägliche Tests für Schulmitarbeiter vor, nach Infektionsfall auch bei den Kindern

Tritt in einer Schulklasse ein positiver Corona-Fall auf, sollen sich alle Mitschüler fünf Tage lang täglich testen. Das gleiche würde dann auch für ungeimpfte Lehrkräfte und andere Beschäftigte an den Schulen gelten und zwar unabhängig davon, ob es eine Infektion an der Schule gegeben hat oder nicht.

Erst letzte Woche hatte das Kultusministerium angekündigt, dass vom 18. Oktober an die Maskenpflicht im Unterricht an den baden-württembergischen Schulen gelockert wird. Auf ihrem Platz im Klassenzimmer müssen die Kinder und Jugendlichen demnach ab diesem Stichtag keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Die Befürchtungen, dass Urlaubsrückkehrer nach den Sommerferien das Coronavirus massenhaft in die Klassen tragen könnten, hatte sich glücklicherweise nicht bestätigt.

Sollte sich die Pandemie-Situation im Südwesten dramatisch zuspitzen, möchte das Land seine Vorgaben dann auch wieder verschärfen.

dpa / (fw)