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Kurzstreckenticket für Freiburg und das Umland soll 1,50 Euro kosten

Die Forderung nach einem günstigen Fahrschein für nur wenige Stationen gibt es bereits seit vielen Jahren

Die Pläne für ein Kurzstreckenticket für den Freiburger Nahverkehr nehmen erstmals konkrete Gestalt an. Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg plant offenbar, dass Bus- und Straßenbahn-Passagiere mit dem neuen, geplanten Fahrschein bis zu drei weitere Stationen nach dem Einstieg an ihrer Haltestelle zurücklegen dürfen. Dafür würden dann 1,50 Euro am Automaten fällig werden, schreibt die BZ am Montag (26.11.2018) und beruft sich auf bisher noch vertrauliche Informationen.

Zum Vergleich: Ein üblicher Einzelfahrschein kostet im RVF-Gebiet aktuell 2,30 Euro. Das Angebot soll dabei auch für das direkte Umland gelten: Weil die Freiburger Verkehrs AG bei der Preisgestaltung nicht alleine entscheiden kann, sondern nur im Verband, kommt das Kurzstreckenticket auch im RVF-Gebiet rund um Emmendingen und dem Kreis Breisgau-Hochschwarzwald.

Auch die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald sollen mitziehen

Mit der neuen Fahrkarte sollen sich dann Busse und Straßenbahnen in Südbaden nutzen lassen. Davon ausgenommen sind allerdings Dritt-Anbieter wie der Regio-Express zu den Tuniberg-Gemeinden, Nachtbusse oder auch alle Zugverbindungen. Der RVF geht nach einer internen Untersuchung allerdings davon aus, dass die meisten Kurzstreckenfahrten in Südbaden bisher ohnehin schon im Freiburger Stadtgebiet gemacht werden.

Das neue Angebot könnte schon im Sommer 2019 starten, vorher braucht es aber die Zustimmung aus dem RVF-Aufsichtsrat. Dieser trifft sich als nächstes wieder am 6. Dezember 2018. Und auch danach gibt es noch weitere Hürden zu nehmen.

Verkehrsverbund war lange skeptisch

Ursprünglich hatten sich die Verkehrsbetriebe mehrheitlich gegen ein Kurzstreckenticket ausgesprochen - wohl auch deshalb, weil die monatliche Regio-Karte bisher bei den Kunden auf hohe Akzeptanz stößt und weil die Finanzierungsfrage unklar war. Entsprechende Forderungen von Jusos und Junger Union aus dem Jahr 2010 wurden daraufhin erst einmal auf Eis gelegt.

Unter anderem im Wahlkampf der Freiburger Oberbürgermeisterwahl war das Thema dann wieder zum Vorschein gekommen. Auch der inzwischen amtierende Oberbürgermeister Martin Horn hatte sich für die Einführung stark gemacht.

(fw)