Schule, Unterricht, Lehrer, Kinder, Grundschule, © Marijan Murat - dpa (Symbolbild)

Kultusministerin Eisenmann räumt 800 offene Lehrerstellen ein

Fast 800 Lehrerstellen sind kurz vor dem Ende der Sommerferien im Südwesten noch unbesetzt

Kurz vor dem Unterrichtsbeginn in Baden-Württemberg hat sich Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) am Donnerstag (05.09.2019) in Stuttgart gegen Gewerkschaftsvorwürfe zur Lage an den Schulen verteidigt.

Der Unterricht beginnt in Baden-Württemberg mit etwa 790 unbesetzten Lehrerstellen an den Schulen. Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) erwartet, dass diese Zahl bis Ende September noch auf rund 500 offene Stellen sinken wird. Die Situation ist nicht zufriedenstellend, sagt sie auf der Pressekonferenz in Stuttgart. Besonders betroffen seien Grundschulen.

Eisenmann: "Fehler in der Vergangenheit"

Das Ministerium muss 5800 Stellen zum neuen Schuljahr im Südwesten neu besetzen, da viele Lehrerinnen und Lehrer in Pension gegangen sind. Eisenmann begründet die Probleme bei der Nachbesetzung mit politischen Planungsfehlern in der Vergangenheit und einem Lehrermangel. Sie beklagt aber auch eine mangelnde Bereitschaft von Junglehrern, in Regionen zu ziehen, die nicht zu ihren Wunschzielen gehören.

Die Gewerkschaft Bildung und Wissenschaft (GEW) hat dazu ein vernichtendes Urteil gefällt. Die Rahmenbedingungen sind weiter unbefriedigend und die Probleme sind in den vergangenen Monaten nicht gelöst worden, so die Gewerkschaft.

Ministerin wehrt sich gegen Vorwürfe der Gewerkschaft

Ministerin Eisenmann erklärt, sie kann die Kritik der GEW nicht nachvollziehen.

Ich bin offen für substanzielle, konstruktive Vorschläge, gerade was die Bewältigung des Lehrermangels oder die Verbesserung von Schule und Unterricht angeht. Aber das vermisse ich weiterhin bei der GEW.

Pauschale Vorwürfe und Ratschläge, die an der Realität vorbeigehen, bringen das Land nicht weiter.

Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um auf den Lehrkräftemangel zu reagieren.

Einen besonders großen Mangel an Lehrern für Grund- Werkreal-, Haupt- und Realschulen gibt es nach Angaben des Ministeriums in Regionen wie Waldshut oder Schwarzwald-Baar. Um die Lücken zu stopfen, werden nach Eisenmanns Angaben in diesem Schuljahr rund 2000 Lehrer versetzt oder mit befristeten Verträgen beschäftigt.

Für rund 1,5 Millionen Schüler beginnt am kommenden Mittwoch (11. 09.2019) der Unterricht wieder, darunter für rund 94 000 Schulanfänger. In Baden-Württemberg arbeiten rund 136 000 Lehrer.

(dk)