Ruefetto, Cafe, Club, Diskothek, Freiburg, Clubkultur, © Markus Schillberg - IG Subkultur

Kulturszene setzt sich für Zukunft des Freiburger Ruefetto als Clubbetrieb ein

Hintergrund des Streits ist eine offenbar seit Jahrzehnten fehlende Genehmigung der Baubehörden

Im Streit um eine fehlende Genehmigung der Behörden für die Freiburger Location Ruefetto am Rande der Altstadt hat sich jetzt die Interessengemeinschaft Subkultur eingeschaltet. In einem offenen Brief fordern die Vertreter der Clubszene am Sonntag (28.11.2021), dass die Stadtverwaltung das Café östlich des Schwabentors nach jahrzehntelanger Duldung nun auch offiziell und baurechtlich als Musik- und Clubbetrieb einstufen sollte.

Hintergrund ist eine Entscheidung der Stadt Freiburg vor 21 Jahren, die dafür sorgen sollte, eine weitere Ansiedlung von "Vergnügungsstätten" im Gebiet rund um die Leo-Wohleb-Brücke einzuschränken. Damals hatte sich das Ruefetto nach Angaben der Interessensgemeinschaft um eine Genehmigung bemüht, aber keinen Zuschlag erhalten. Damit bekamen die Betreiber lediglich eine Konzession als Barbetrieb.

Ampel-Koalition könnte mit Gesetzesnovelle neue Impulse liefern

Wegen wiederholter Anwohnerbeschwerden kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Polizeieinsätzen, die meist in Bußgelder endeten, heißt es in dem Schreiben weiter. Gleichzeitig ging damit aber auch die bisherige Duldung verloren, dass im Ruefetto tatsächlich Musik gespielt und getanzt wurde.

Die IG Subkultur verweist nun darauf, dass sich die Rechtslage in dem Fall bald ändern könnte. Seit Mai 2021 gibt es Pläne, dass Clubs künftig nicht mehr als Vergnügungsstätten eingestuft werden, sondern als "Anlagen kultureller Zwecke". Falls die neue Ampel-Regierung in Berlin diese Gesetzesnovelle nun umsetzt, hoffen Betreiber und Unterstützer auf eine Zusage von Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn und dem städtischen Baurechtsamt.

Bei der IG Subkultur handelt es sich um einen Zusammenschluss verschiedener Akteure des Freiburger Kultur- und Nachtlebens. Für eine lebendige Jugend-, Club-, und Subkultur wollen sich die Unterstützer nach eigener Aussage öffentlich für die Interessen von Künstlern, Veranstaltern und Gästen einsetzen.

(fw)