Internet, Hacker, Datenschutz, © Silas Stein - dpa (Symbolbild)

Kripo in Waldshut-Tiengen deckt mutmaßlichen Kinderporno-Ring auf

Der Hauptverdächtige war selbst gerade einmal 14 Jahre alt und soll mit Kinderpornos Geld verdient haben

Über ein anderes Ermittlungsverfahren ist die Kriminalpolizei in Waldshut-Tiengen auf ein mutmaßliches Kinderporno-Netzwerk gestoßen. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln gegen insgesamt 42 Tatverdächtige in ganz Deutschland und Österreich. Darunter befinden sich auch mehrere Jugendliche.

Schon im Jahr 2018 stand ein damals 14-jähriger Schüler unter Verdacht, im Internet nicht vorhandene Waren oder Dienstleistungen gegen virtuelles Geld verkauft zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung im Oktober 2018 sind die Ermittler dabei auch auf kinderpornografisches Material gestoßen: Der Jugendliche soll zwei Mädchen im Kindesalter dazu gebracht haben, Nacktfotos und Videos von sich zu schicken. Die Aufnahmen soll der Junge dann online weiterverkauft haben. Mit der Razzia konnten die Ermittler schon damals den andauernden sexuellen Missbrauch einer 13-Jährigen stoppen.

Auch im Bekanntenkreis sollen weitere Teenager ähnliche Straftaten begangen haben

Nun sind sie auch den mutmaßlichen Käufern der Kinderpornos auf die Schliche gekommen. Im gesamten deutschen Bundesgebiet haben sie 30 Männer im Alter von 16 bis 58 Jahren ausfindig machen können, ein weiterer Beschuldigter lebt in Österreich. Über das Bundeskriminalamt wurden auch die örtlichen Strafverfolgungsbehörden informiert.

Über das erworbene Geld soll der Jugendliche Gutscheinkarten erworben und sie in seinem Bekanntenkreis weiterverkauft haben, um das virtuelle Geld in Bares umzuwandeln. Da die Bekannten gewusst haben sollen, woher die Karten stammen, zog dies auch ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäsche nach sich.

Jugendgericht verhängt Geldstrafe und Schmerzensgeld

Auch bei ihnen haben die Ermittler die Handys und Rechner beschlagnahmt und dabei weitere Kinderpornos entdeckt. Drei von ihnen sollen ebenfalls damit gehandelt haben, so der schreckliche Verdacht der Polizei. Gegen zwei der Verdächtigen laufen bereits eigene Verfahren.

Den Hauptverdächtigen hat das Landgericht schon hinter den Kulissen nach Jugendstrafrecht schuldig gesprochen. Er musste eine Geldauflage zahlen und Schmerzensgeld leisten. Über die Höhe der Strafe sind keine Angaben bekannt, da es sich auch bei dem Verurteilten um einen Minderjährigen handelt. Alle seine Einnahmen aus den Betrugsstraftaten wurden darüber hinaus eingezogen, ebenso sein Handy. Gegen neun weitere Jugendliche wurden erzieherische Maßnahmen eingeleitet, heißt es.

(fw)