Winfried Kretschmann, Ministerpräsident, Baden-Württemberg, Grüne, © Tom Weller - dpa (Archivbild)

Kretschmann spricht sich gegen Wiedereröffnung der Zentralen Impfzentren im Land aus

Der Ministerpräsident hält geplante Impfstellen mit mobilen Teams für deutlich geeigneter, um die Lage in den Griff zu bekommen

Trotz der aktuell wieder rapide steigenden Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen und entsprechenden Booster-Auffrischungen möchte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann die im September geschlossenen Impfzentren im Land nicht mehr in gleicher Form wieder öffnen. Das würde viel zu lange dauern, die Strukturen dafür wieder aufzubauen, sagte Kretschmann am Mittwochabend (17.11.2021) in einem Fernsehinterview.

Stattdessen soll Gesundheitsminister Manne Lucha nun für mehr Druck sorgen, damit die 155 geplanten mobilen Impfteams im Südwesten mit ihrer Arbeit starten können. Das müsse nun schnell erfolgen, so der Landesvater. Was bei vielen Bürgern für Verwirrung sorgt: Diese sollen in vielen Landkreisen genau an den Standorten zum Einsatz kommen, wo bis in den Herbst hinein die Zentralen Impfzentren und Kreisimpfzentren betrieben wurden.

Hinzu kommen Angebote von Hausärzten oder Kliniken: So steht ab dem 22. November 2021 etwa auf dem Freiburger Messegelände ein neuer Impfstützpunkt mit rund 500 Terminen pro Tag zur Verfügung, der von der Freiburger Uniklinik und der FWTM betrieben wird. Der Landkreis Emmendingen plant mehrere Einzel-Impftermine im früheren Aldi-Supermarktgebäude in Kenzingen.

Lockdown aus Sicht von Kretschmann nicht auszuschließen

Ministerpräsident Kretschmann möchte angesichts der sich zuspitzenden Lage zum aktuellen Zeitpunkt weder einen allgemenen Lockdown noch erneute Schulschließungen in Baden-Württemberg ausschließen. Man warte nun inständig darauf, dass auch Impfungen für Sechs- bis Zwölfjährige möglch gemacht werden.

Eine Impfpflicht für bestimmte Berufe sei zudem "absolut angezeigt", sagte der Grünen-Politiker. Genau die hatten zuletzt auch die Bürgermeister und Landrätin des Kreis Lörrach vom Land gefordert. Den Intensivstationen an den Krankenhäusern im Land drohe wegen der vielen Corona-Infektionen eine massive Überlastung.

(fw) / dpa