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Kreativer Foto-Protest beim Deutschen Roten Kreuz in Freiburg

Foto-Protest vor den jeweiligen Niederlassungen des Landesverbands

Wegen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen verschaffen sich derzeit 350 Beschäftigte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf kreative Art und Weise, im Tarifkonflikt zwischen dem Gewerkschaftsverbund Verdi und der Bundestarifgemeinschaft Deutsches Rotes Kreuz, Gehör. Sie ziehen vor die jeweiligen Räumlichkeiten des Landesverbands und protestieren - allerdings nicht persönlich, sondern auf Fotos.

Aus Respekt gegenüber den bundesweit beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben wir uns entschlossen, eine kreative Alternative zu einem Massenprotest zu initiieren.“

Mit der Aktion wollen die Teilnehmer ihrem Unmut über die Verweigerungshaltung der Bundestarifgemeinschaft des DRK Ausdruck verleihen. „Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen ist der Ärger bei unseren Kolleginnen und Kollegen sehr groß“, weiß auch Gewerkschaftssekretär Michael Herbstritt vom Gewerkschaftsbund Ver.di Südbaden-Schwarzwald. “Aus Respekt gegenüber den bundesweit beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben wir uns entschlossen, eine kreative Alternative zu einem Massenprotest zu initiieren“ ergänzt Gewerkschaftssekretärin Vanessa Seth von ver.di Mittelbaden-Nordschwarzwald. Die Aktion, die den Namen „Fünf vor Zwölf“ trägt, solle ein letzter Versuch sein, sich ohne Arbeitskampfmaßnahmen zu einigen.

Am 27. und 28.01.2021 wolle man versuchen, sich im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens zu einigen und einen Kompromiss zu finden. Wenn dies nicht funktioniere, könne es zu Arbeitsniederlegungen kommen - unter anderem beim Rettungsdienst.

Auch eine Gefahrenzulage wird diskutiert

Ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten beim DRK eine Tarifsteigerung von 5,5 Prozent, mindestens aber 150 Euro für zwölf Monate. Beim Deutschen Roten Kreuz arbeiten insgesamt rund 150.000 Menschen. Nur ein Drittel ist über die Bundestarifgemeinschaft DRK tarifgebunden Eine Aufwertung müsse es insbesondere für Notfallsanitäter sowie Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege geben, so die Gewerkschaft. Neu in den Tarifvertrag aufgenommen werden soll eine Gefahrenzulage von 35 Prozent bei Arbeiten mit infektiösen Patientinnen und Patienten.

(br)