Am Donnerstag, den 13.08.2015 war die Stimmung bei dem Treffen zwischen Vertretern der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände nicht ganz gelöst. Denn zuvor hatten weit über zwei Drittel der Verdi-Mitglieder den im Juni vorgelegten Schlichterspruch im Kita-Tarifstreit abgelehnt. Und so waren dann auch die Aussichten auf eine Einigung in der mittlerweile achten Verhandlungsrunde von vornherein gering. Einschätzungen vom Verbandspräsidenten Thomas Böhle und vom Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske zu Beginn der Gespräche in Offenbach. Böhle: "Wir hatten eine Schlichtung. In der Schlichtung haben beide Schlichter, der Gewerkschaften und der Arbeitgeber, das Ergebnis gemeinsam vorgestellt. Beide Kommissionen haben dem
Ergebnis zugestimmt, und das ist üblicherweise die Grundlage für einen Abschluss. Und wir sehen überhaupt keine Veranlassung, diesen wirklich austarierten Kompromiss noch einmal aufzumachen." Bsirske:
"Wenn das die Haltung der Arbeitgeber bleibt, dann stellen sie die Weichen in Richtung Streik. Und dann liegt die Verantwortung auch ganz klar auf der Arbeitgeberseite, denn ich meine, es ist ja deutlich, das - mit etwas gutem Willen - wir uns aufeinander zu bewegen können.
Wenn diese Bereitschaft auf der Arbeitgeberseite nicht da ist, dann tragen die Arbeitgeber die Verantwortung für die weitere Zuspitzung in diesem Konflikt."
Diese Zuspitzung steht nun offenbar vor der Tür. Denn beide Parteien gingen vorerst ohne Lösung auseinander. Damit hätten die Arbeitgeber tatsächlich die Weichen auf eine Fortsetzung der Streiks gestellt, sagte Bsirske.
Die würden nun vorbereitet und könnten in der ersten Oktober-Hälfte beginnen.
Die Arbeitgeber gaben ihrerseits an, Nachforderungen zum Schlichterspruch weiterhin abzulehnen, und appellierten, Kinder und Eltern nicht mit weiteren Ausständen zu belasten. Im Oktober soll demzufolge erneut verhandelt werden, ein konkreter Termin wurde noch nicht vereinbart.
