Kita, Kindertagesstätte, Erziehung, Kleinkindbetreuung, Familie, Erzieher, © Uwe Anspach - dpa (Symbolbild)

Kita-Erzieher fordern neue Regeln für Notbetreuung

Momentan braucht es keinen Nachweis vom Chef, um die Notbetreuung für die Kleinen in Anspruch zu nehmen

Schulhort-Betreuer und Kita-Erzieher fordern von der Landesregierung in Baden-Württemberg schärfere Regeln für die Notbetreuung in Corona-Hotspots.

Der Verband der Kita-Fachkräfte hätte gerne, dass es die wieder nur für Kinder von Eltern in systemrelevaten Berufen gibt und dass dafür notfalls auch ein Nachweis vom Arbeitgeber notwendig wäre. Das geht aus einem Zeitungsbericht am Freitag hervor.

Viele Kinderbetreuungsangebote waren zu Jahresbeginn trotz Not-Regelung voll ausgelastet

Wenn weiterhin alle Eltern die Notbetreuung nutzen können, indem sie glaubhaft versichern können, wegen der Arbeit niemanden zu haben, der auf den Nachwuchs aufpasst, könnte das schnell zu Problemen führen, so der Verband.

Er befürchtet eine ähnliche Situation wie im Januar und Februar, als die Kitas fast komplett voll waren und zwischen Eltern und Erziehern wild diskutiert wurde, wer kommen kann und wer nicht.

Elternvertreter: Arbeitssituation lässt vielen Familien oft keine andere Wahl

Ganz anders sieht das die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen: Weil Homeoffice in den allermeisten Berufen nur ein Angebot aber nicht verpflichtend oder gar nicht möglich sei, müssten viele Eltern in der Coronapandemie weiter arbeiten gehen.

Sie seien deshalb auf Notbetreuung angewiesen, zumal viele von ihnen die per Gesetz extra erhöhten Kinderkrankentage in der Praxis schlicht nicht vom Arbeitgeber einfordern könnten.

Beide Seiten lehnen Regel-Flickenteppich ab

Das Kultusministerium in Stuttgart hat von den Forderungen Kenntnis genommen, möchte aber an den bereits bekannten und etablierten Kriterien für die Notbetreuung vorerst nichts ändern. Grundsätzlich würde die Notbremse-Regelung des Bundes den einzelnen Ländern dafür Spielraum lassen.

Wichtig wäre dabei aus der Sicht aller Beteiligten aber ein geschlossenes Vorgehen: Eltern- und Personalvertreter wollen nicht, dass einzelne Kommunen Extra-Regeln wie in Stuttgart erlassen. So würde nur ein Flickenteppich entstehen ohne Verlässlichkeit für die Familien, so die Kritik.

dpa / (fw)