Eche-Helden-Arena, Eishalle, Eisstadion, EHC Freiburg, © baden.fm (Archivbild)

Kein klares „Ja“ für neue Eishalle, aber eine Perspektive – auch in der Echte Helden Arena

Gemeinderat stellt erste Weichen Richtung Zukunft des Freiburger Eissports - neuer Mietvertrag für Echte Helden Arena

Der Freiburger Gemeinderat hat eine erste Richtungsentscheidung über die Zukunft des Eissports in der Breisgaumetropole getroffen. Im Bürgerhaus Zähringen stimmten die Gemeinderäte einer Betriebsverlängerung der Echte Helden Arena bis mindestens 2029 zu. Gleichzeitig soll eine Perspektive für den Bau einer neuen Eishalle an der neuen Messe geschaffen werden. Der seitens des EHC gekündigte Mietvertrag für die Echte Helden Arena wird ab 01.06.2022 wieder aufgenommen und gilt bis 2024. Danach kann er jährlich verlängert werden. Ein klares „Ja“ oder „Nein“ zu einer neuen Eishalle gab es nicht. Diese Entscheidung soll bis 2024 fallen.

Eine Deckelung bei der Beteiligung des EHC Freiburg am Stadionneubau von 12 Millionen Euro wurde indes abgelehnt. Ebenfalls eine Absage erteilten die Räte dem Antrag von SPD/Kulturliste, CDU, Freien Wählern, Freiburg Lebenswert und FDF/Bürger für Freiburg, wonach ab dem Haushaltsjahr 2023 jährlich eine Summe von 1,5 Millionen Euro als Finanzierungsgrundstock für einen Neubau zurückgelegt werden sollte.

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Der EHC Freiburg soll 25 Prozent der Planungs-, Bau- und Betriebskosten einer neuen Eishalle mittragen

Der Freiburger Profi-Eishockeyverein soll Planung und Bau und Betrieb einer neuen Eishalle zu mindestens 25 Prozent mittragen. Bis Ende 2023 soll er einen konkreten Plan vorlegen, wie er dies realisieren möchte. Der Klub wäre in einer neuen Eissporthalle, anders als bei der Echte Helden Arena, voraussichtlich nicht mehr deren Betreiber. Auch die Idee einer Eishalle nur für den Breitensport, die mit schätzungsweise 25 Millionen Euro wesentlich billiger ausfallen würde, wurde diskutiert. Diese Rechnung ginge aber nicht auf, stellte auch die Stadt klar: Eine Halle, nur für den Breitensport, würde ebenso hohe laufende Kosten verursachen, wie eine Profisporthalle, ohne jedoch einem Profiverein die Möglichkeit zu geben, die Halle wirtschaftlich zu unterhalten. Dies geschehe vor allem über Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen, die in ausreichender Höhe nur mit ansässigem Profisport zu erzielen wären. Eine Profitaugliche Halle verursache im Umkehrschluss höhere Baukosten, da sie enormen Ansprüchen an Größe und Ausstattung genügen müsse.

EHC-Präsident Michael Müller zum Beschluss des Gemeinderates

Dass der Eissport in Freiburg auch nach 2029 eine Heimat haben soll war Konsens im Gemeinderat. Konkrete Finanzierungsvorschläge wurden hingegen keine Unterbreitet. Ein Investorenmodell mit Geschäften innerhalb der Halle lehnen alle Beteiligten geschlossen ab.

Betreibskosten für Echte Helden Arena steigen auf fast eine Million Euro pro Jahr - Stadt erhöht Zuschuss

Nun gilt es für die Freiburger Eissportler also erst einmal, dass ihr Wohnzimmer die marode Echte Helden Arena bleibt. Voraussetzung sind zahlreiche Baumaßnahmen notwendig. Dazu gehören die Anbringung von Sicherheitsnetzen unter der Dachkonstruktion, die unter anderem komplett saniert werden muss. Daran beteiligt sich das Rathaus einmalig 770.000 Euro. Jährliche Kontrollen sollen die Sicherheit gewährleisten. Gleichzeitig hängt das Damoklesschwert einer Hallenschließung stets über dem Verein, wenn ein Gutachter deren Weiterbetrieb für zu riskant hält. Da sich die laufenden Kosten, unter anderem durch binnen zwei Jahren um das Doppelte gestiegene Energiekosten, immer weiter steigern, hat auch die Stadt ihren finanziellen Zuschuss erhöht, um 75.000 Euro au insgesamt 428.050 Euro pro Jahr. Die gesamten Betriebskosten für die Echte Helden Arena dürften auf rund 940.000 Euro im Jahr steigen, so die Prognose.

(br)