Marihuana, Drogen, Cannabis, © Daniel Karmann - dpa

Jugendliche im Südwesten kommen häufiger mit Drogen in Kontakt

Mittlerweile dreht sich fast jedes zehnte Gerichtsverfahren im Land um Rauschgift

Die Gerichte in Baden-Württemberg haben im letzten Jahr fast 9900 Angeklagte wegen Drogendelikten verurteilt. Das entspricht einem Zuwachs bei der Rauschgift-Kriminalität um 710 Fälle im Vergleich zum Vorjahr.

Das geht aus den neuen Zahlen des Statistischen Landesamtes vom Montag (27.01.2020) hervor. Bereits seit 2011 steigen die Verurteilungen im Südwesten wegen Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz demnach immer weiter an. Einzige Ausnahme war ein leichter Rückgang im Jahr 2015.

Bemerkenswert: Fast jeder zehnte vor Gericht Verurteilte hatte 2018 etwas mit Drogen zu tun. Neben dem unerlaubten Besitz von Betäubungsmitteln ging es dabei auch um unerlaubtes Anbauen und Herstellen, sowie um das Handeln mit und Schmuggeln von Drogen.

Statistik: Fast ausschließlich Männer geraten wegen Drogen mit dem Gesetz in Konflikt

Weitere Details aus der Statistik: 92 Prozent aller Drogen-Verurteilten waren zuletzt Männer, mehr als zwei Drittel hatten die deutsche Staatsbürgerschaft und vor allem Teenager geraten offenbar immer häufiger wegen Drogen mit dem Gesetz in Konflikt. Bei der Gruppe der 14- bis 18-Jährigen spricht die Justiz von einem Anstieg der Fälle von rund 20 Prozent, das entspricht 115 zusätzlichen Delikten im Vergleich zum Vorjahr. Und auch bei den Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren gab es ein Plus von 12,5 Prozent mehr Schuldsprüche.

Zu den Auslösern der gestiegenen Verurteilungen wegen Drogendelikten in Baden-Württemberg macht das Statistische Landesamt hingegen keine Angaben: Dahinter könnte zum Einen ein tatsächlicher Anstieg der Drogenkriminalität in den einzelnen Städten und Gemeinden stecken.

Auch eine höhere Aufklärungsquote und Ermittlungserfolge der Polizei können zum anderen die Zahl in die Höhe treiben. Als dritte Möglichkeit können theoretisch auch höhere Erledigungszahlen bei den anstehenden Verfahren der zuständigen Gerichte für das rechnerische Plus auf dme Papier sorgen.

(fw) / dpa