Antisemitismus, Synagoge, Judenhass, Judentum, Hass, Gewalt, Polizei, Polizeischutz, © Gregor Bauernfeind - dpa (Symbolbild)

Judenfeindliche Straftaten haben im Südwesten stark zugenommen

Und auch allgemein ist Hasskriminalität in Baden-Württemberg seit dem letzten Jahr stärker auf dem Vormarsch

Die Sicherheitsbehörden haben in Baden-Württemberg 2021 deutlich mehr antisemitische Verbrechen verzeichnet als in den Jahren zuvor. Das Innenministerium geht am Dienstag (01.03.2022) von einem sprunghaften Anstieg um fast fünfzig Prozent bei Hassdelikten gegen Juden oder andere judenfeindliche Straftaten aus - von 228 erfassten Fällen im Jahr 2020 auf nun 337 Delikte.

In erster Linie geht es dabei um Volksverhetzungen und Gewaltdarstellungen. Aber auch die so genannte Hasskriminalität hat im Südwesten erheblich zugenommen. Das Ministerium führt die besorgniserregende Entwicklung vor allem auf drei große Ereignisse im letzten Jahr zurück:

Wahlen und Unzufriedenheit mit Corona-Politik ausschlaggebend für die Entwicklung

Die Landtagswahl, die Bundestagswahl und zuletzt die aufgeheizte gesellschaftliche Stimmung während der Corona-Pandemie hätten radikalen Stimmen größere Plattformen ermöglicht als zuvor.

Landesinnenminister Thomas Strobl hat ein noch entschlosseneres Vorgehen gegen Hass und Hetze angekündigt. Für ihn geht es nicht nur um eine statistische, sondern um eine "gesellschaftliche Kurskorrektur", sagte der CDU-Politiker, der gerade wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegt, in der vergangenen Woche.

Er sieht hier eine Verantwortung auch beim täglichen Verhalten jedes einzelnen Mitbürgers.

(fw) / dpa