© Pixabay

Insektenzählung: Hummeln sind der große Sieger

Acker- und Erdhummel bundesweit vorne, Taubenschwänzchen besonders häufig in Baden-Württemberg

Insektenzählungen im Südwesten und in ganz Deutschland haben ein deutliches Bild gezeichnet: Hummeln sind die am häufigsten anzutreffenden Insekten in unseren Breiten. An dritter Stelle landete überraschenderweise das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), eine große Nachtfalterart. Das meldet der Naturschutzbund (NABU) Baden-Württemberg.

Die hohe Platzierung in diesem Jahr sei eine Überraschung, meldet der NABU: Das Taubenschwänzchen flatterte in Baden-Württemberg auf Platz drei nach Acker- und Erdhummel. Dies haben Sichtungen von rund 2.000 Hobbyforschern ergeben. Bundesweit landete das Taubenschwänzchen nur auf Platz neun.

Der langrüsselige Nachtfalter, der auch Kolibrifalter genannt wird, erinnert im Flug an den namensgebenden kleinen Vogel. Mehr als 70 Mal in der Sekunde schlägt das Tier mit den Flügeln, was es ihm ermöglicht, in der Luft zu stehen und sogar rückwärts zu fliegen.

Arten erholen sich, die zuvor fast ausgestorben waren

Gleichzeitig leiden andere Arten unter den immer dichter werdenden Blätterdächern des Mischwaldes und werden immer seltener. Dem versucht die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) mit Sitz in Freiburg entgegenzuwirken. Arten wie das Elegans-Widderchen - ein kleiner, schwarz-roter Falter - kommt weltweit nur auf der Schwäbischen Alb vor. Doch er ist aktuell stark gefährdet. Aus diesem Grund werden seit einigen Jahren im Schonwald Schlosshalde-Mannsteighalde auf der Südwestalb gezielt Lebensräume für den seltenen Schmetterling geschaffen.

An einem Hang, der besonders viel Sonne bietet, werden Bäume gefällt und das Kronendach stark aufgelichtet. Auf dem Waldboden werden offene Stellen geschaffen, damit die Bergkronwicke besser keimen kann. Sie ist die Futterpflanze für die Raupen des Elegans-Widderchens. Die Maßnahmen wirken bereits: Zur Flugzeit Anfang Juli 2022 wurden 584 Elegans-Widderchen gezählt. 2015, vor Beginn der Maßnahmen, waren es lediglich 35 Exemplare.

(br)