Thomas Strobl, Innenminister, Baden-Württemberg, © Sebastian Gollnow - dpa

Innenminister Strobl möchte Freiburger Gruppenvergewaltigung weiter aufklären

Im Stuttgarter Landtag geht es heute noch einmal um das mögliche Sexualverbrechen aus Südbaden

Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) möchte dem Innenausschuss des baden-württembergischen Landtags am Mittwoch (14.11.2018) weitere Erkenntnisse im Fall der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen Diskobesucherin aus Freiburg vorlegen. Er hatte die Arbeit der Ermittler in dem Fall überprüfen lassen, weil der Hauptverdächtige nach der Tat trotz eines offenen Haftbefehls erst später festgenommen werden konnte.

Am Nachmittag ist dazu ein öffentliches Statement geplant. Dabei wird es dann auch um die Frage gehen, warum bei den Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften im Südwesten momentan noch 20.000 Haftbefehle offen sind - also ein Verdächtiger gesucht wird, der sich im jeweiligen Fall weiter auf freiem Fuß befindet.

Sicherheitspartnerschaft in Freiburg wird erweitert

Schon am Donnerstag sollen dann weitere Schritte für Freiburg folgen, um das angeschlagene Sicherheitsgefühl dort wieder ein Stück weit zu verbessern. Strobl möchte hierfür die bestehende Sicherheitspartnerschaft mit der Stadt Freiburg und dem Polizeipräsidium weiter ausbauen. Dafür unterzeichnen alle Vertreter im Freiburger Rathaus eine neue Erklärung.

Diese könnte unter anderem mehr feste Polizeikräfte für das Stadtgebiet vorsehen und weitere Maßnahmen, die Oberbürgermeister Martin Horn und Strobl nach dem Bekanntwerden des mutmaßlichen Gewaltverbrechens bereits öffentlich gefordert hatten.

Polizei spricht bei Hauptverdächtigem von "Intensivtäter"

Unter dringendem Tatverdacht stehen mindestens zehn junge Männer. Sie sollen sich Mitte Oktober in einem Gebüsch vor einer Disko im Freiburger Industriegebiet Nord an einer 18-Jährigen vergangen haben. Im Mittelpunkt der Ermittlungen befindet sich dabei ein 22-jähriger Intensivtäter, der wohl schon vorher wegen anderer Delikte zur Fahndung ausgeschrieben war.

Er soll die Jugendliche mit Drogen willenlos gemacht und später die anderen Männer hinzugeholt haben, nachdem er sie bereits vergewaltigt hatte, so die Vorwürfe der Ermittler. Sieben seiner mutmaßlichen Komplizen konnten sie bereits ausfindig machen. Nach zwei weiteren Männern sucht die Polizei noch, von ihnen haben sie bisher nur DNA-Spuren.

(fw)

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