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In Südbaden droht neuer Höhepunkt der Kita-Streiks

KITA-STREIK IN SÜDBADEN

Die Kita-Streiks in Südbaden werden kommende Woche noch einmal deutlich ausgeweitet. Sollten die kommunalen Arbeitgeber bis dahin kein neues Angebot vorlegen, will die Gewerkschaft ver.di fünf Tage lang 20 Kitas in Freiburg bestreiken. Am Mittwoch sind dann auch 16 Kitas im Kreis Lörrach betroffen. Vorläufiger Höhepunkt der unbefristeten Streiks in Südbaden soll der kommende Donnerstag sein. Dann sind zusätzlich auch noch Kitas in den Kreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen geschlossen. Die Erzieher fordern mehr Geld und bessere Berufsbedingungen in der Branche. Streitpunkt sind außerdem die Chancen und Möglichkeiten für Berufseinsteiger. Dafür waren bereits in den letzten Wochen immer wieder Erzieher in den Warnstreik getreten und auf die Straßen gegangen, auch bei uns in der Region.

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STREIKPLAN FÜR DIE KOMMENDE WOCHE

 

Am Montag, den 18.05.2015 werden die Streiks in Südbaden wieder ausgeweitet, sollten die Arbeitgeber bei ihrer Verweigerungshaltung bleiben. Es werden für fünf Tage alle 20 Freiburger Kitas und die sozialen Dienste der Stadt Freiburg von ver.di zum Streik aufgerufen. Erwartet werden über 200 Streikende. Die Erzieherinnen in Freiburg planen einen Informationsspaziergang durch die Freiburger Innenstadt. Sie werden an exponierten Plätzen auf ihr Anliegen aufmerksam machen.
 
Hier sehen Sie eine Übersicht über den geplanten Streikplan vom 18. - 22.05.2015
 
- Am Montag, 18.05.2015 findet eine Protestkundgebung um 13.30 Uhr am Emmendinger Rathaus statt. Erwartet werden rund 50 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Die Streikenden wollen den Kreisräten auf der im Anschluss stattfindenden Kreistagssitzung ihr Anliegen auf faire Bezahlung vortragen.
 
- Am Dienstag, den 19.05.2015 planen die Freiburger Erzieherinnen und Erzieher eine Stadtteilaktion in Freiburg um ihr Anliegen nach besserer Bezahlung vor Ort zu tragen.
 
Überraschend hohe Streikbeteiligung in der Ortenau am Dienstag und Mittwoch!
 
- Für Mittwoch, den 20.05.2015 ist der Landkreis Lörrach Ort der südbadischen Streikwelle. Erwartet wird um 12.00 Uhr auf einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Lörrach die ver.di-Landesvorsitzende Leni Breymaier.
Sie wird zu rund 400 Streikende aus 14 städtischen Kitas und Beschäftigten der Landkreisverwaltung sprechen.
Vom ganztägigen Streik sind betroffen: zwei Kitas in Lörrach, zwei Kitas in Maulburg, eine Kita in Grenzach-Wyhlen, eine Kita in Hausen, eine Kita in Rümmingen, vier Kitas in Schopfheim, zwei Kitas in Rheinfelden, eine Kita in Zell im Wiesental, zwei Kitas in Binzen und rund 30 Beschäftigte aus der Landkreisverwaltung Lörrach aus den sozialen Diensten.
 
- Für Donnerstag, den 21.05.2015 kündigt ver.di einen Streikhöhepunkt für Südbaden an. Dagmar Schorsch-Brandt, die stellvertretende ver.di Landesbezirksvorsitzende, wird um 12.00 Uhr auf einer Kundgebung in Freiburg auf dem Rathausplatz vor mehreren hundert Teilnehmern sprechen.
Im Streik sind: 20 Kitas in Freiburg, zwei Kitas in Bahlingen, eine Kita in Bötzingen, zwei Kitas in Kirchzarten, fünf Kitas in der March, zwei Kitas in Sasbach a. K., zwei Kitas in Umkirch, vier Kitas in Kenzingen, vier Kitas in Müllheim, drei Kitas in Waldkirch, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Landkreisverwaltungen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald sowie der Stadt Freiburg.
 
- Am Freitag, den 22.05.2015 soll die Streikauswertung und Abstimmung für die Streiks nach Pfingsten bekanntgegeben werden. 20 Kitas in Freiburg bleiben geschlossen.
 
Vorbehalt: ver.di weist darauf hin, dass es sich um eine momentane Bestandsaufnahme handelt. Da es sich um einen dynamischen Streikplan handelt, können kurzfristige Veränderungen eintreten. Die Eltern der betroffenen Einrichtungen wurden jedoch rechtzeitig informiert.
 
Von der Tarifrunde sind in Baden-Württemberg neben über 30.000 Erzieherinnen weitere gut 10.000 Beschäftigte in Jugendhäusern, Beratungsstellen, Krankenhäusern, Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, Jugendheimen und Ämtern betroffen.
 
 
Alle Infos erhalten Sie ab sofort auch direkt über die Streik-Hotline unter 0800-83 734 15 oder 0800-verdi 15!