Schlossbergturm, Schlossberg, Freiburg, © baden.fm (Symbolbild)

In Freiburg wird es 2019 wegen hoher Auflagen kein Schlossbergfest geben

Im letzten Sommer waren tausende Besucher vor die Bühnen und Stände auf dem Schlossberg gestürmt

Im Sommer 2019 wird es in Freiburg kein Schlossbergfest geben. Das haben Finanzbürgermeister Stefan Breiter und Veranstalter Bela Gurath in einer Pressekonferenz am Donnerstag (09.05.2019) mitgeteilt.

Stefan Breiter und Bela Gurath seien zwar in engem Austausch gewesen, jedoch musste Gurath wegen der finanziellen Belastung das Schlossbergfest absagen. Allein für das Sicherheitskonzept und weitere Neuerungen hätten die Organisatoren demnach an den fünf Veranstaltungstagen knapp 35.000 Euro ausgeben müssen. Das hat auch die Stadtverwaltung am Donnerstag (09.05.2019) bei einer Pressekonferenz zum Thema bestätigt.

Kritik: Mehrkosten ohne Eintrittsgeld nicht stemmbar

Im Gemeinderat kritisierte Glück, dass die Freiburger Rathausspitze es offenbar ablehnt, verbindliche Eintrittsgelder zu dem Fest einzuführen. Im letzten Jahr konnten Besucher zwar an den Einlässen einen freiwilligen Kulturbeitrag einzahlen - verpflichtend war der für den Besuch aber nicht, da das Schlossbergfest keinen kommerziellen Charakter bekommen sollte.

Finanzbürgermeister Stefan Breiter betont, dass nach monatelangen Gesprächen auf verschiedenen Ebenen klar war, dass Stadt und Veranstalter die Empfehlungen des neuen Sicherheitsgutachtens unbedingt umsetzen müssten: Darin geht es unter anderem um die Absicherung der vielen Steilhänge am Schlossberg, die sich gerade im Dunkeln für die Besucher ohne entsprechende Vorkehrungen schnell zur Gefahr entwickeln könnten. Außerdem hatten sich in den letzten Jahren immer wieder Anwohner über die Themen Sicherheit, Lautstärke und Zugang zu den beliebten Fest beschwert.

Gleichzeitig seien aber immer mehr Menschen auf das Festgelände am Rande der Altstadt gekommen, sodass der Druck immer größer wurde. Ob es in den nächsten Jahren eine neue Auflage des Schlossbergfests geben könnte, lassen die Beteiligten dabei noch offen. Grundlage dafür wäre die Umsetzbarkeit des Sicherheitskonzepts.

Sicherheit kostet seit Jahren immer mehr

Bereits seit Jahren kritisieren Veranstalter in Freiburg, aber auch in ganz Deutschland, dass die Auflagen von städtischen Ordnungsämtern immer weiter zunehmen und gerade auch für kleinere Vereine - beispielsweise auch während der Fasnet - oft nur noch schwer zu stemmen sind.

Die Behörden berufen sich hingegen häufig auf die geänderte Sicherheitslage in Zeiten von Terrorismus und Kriminalität, aber auch schweren Massenpaniken wie bei der Loveparade 2010 in Duisburg, die es von Vorneherein zu vermeiden gilt. Inzwischen gelten auch für kleine und mittelgroße Events ganz andere Sicherheitsstandards als noch vor fünf bis sechs Jahren.

(fw)