Obdachlosigkeit, Armut, Wohnungslosigkeit, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

In Freiburg gibt es zu wenige Unterkünfte für obdachlose Menschen

Pandemie lässt auch Platzbedarf in den Wohnheimen steigen

Die Stadt Freiburg will für den Winter zusätzliche Unterkünfte für wohnungslose Menschen schaffen. Schon seit Beginn der Pandemie ist der Raumbedarf stark gestiegen, da auch in den Wohnheimen die Abstandsregeln eingehalten und der Infektionsschutz weitestmöglich gewährleistet werden muss. Auch sei die Zahl der Bedürftigen durch die Corona-Krise gestiegen, heißt es aus dem Rathaus. In den kommenden Wochen sollen deshalb 20 zusätzliche Wohnheimplätze geschaffen werden. Über die Situation in den Unterkünften spricht Claudius Heidemann, Leiter der Obdachlosenunterkunft OASE in der Haslacher Straße, im Interview.

Interview mit OASE-Leiter Claudius Heidemann über die Arbeit mit Obdachlosen im Lockdown

Umfangreiche Hygienekonzepte, Einlasskontrollen und vor allem Einzelzimmer für die bedürftigen Menschen ließen den Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter, aber auch den Bedarf an Wohnraum in den Unterkünften stark ansteigen, weiß Heidemann. Gleichzeitig sei die Solidarität seitens der Bürger enorm. "Das merken auch die Bewohner und honorieren das", so der OASE-Leiter.

Menschen, die durch die anhaltende Krise in Notlagen geraten seien, aber auch Gestrandete, die aufgrund des Lockdowns nicht in ihre Heimatländer zurück können, ließen den Bedarf zusätzlich steigen, so Heidemann. Man gerate immer näher an de Kapazitätsgrenzen und überschreite sie an einzelnen Stellen bereits.

(br)