Schule, Klassenzimmer, Corona-Regeln, Corona, Pandemie, Stühle, Unterricht, Schüler, Lehrer, Hausmeister, Abstand, © Friso Gentsch - dpa (Symbolbild)

In den letzten Monaten haben mehr Kinder unerlaubt in der Schule gefehlt

In rund 80 laufenden Fällen drohen auf die Eltern Zwangsgelder wegen Missachtung der Schulpflicht zuzukommen

Seit Beginn der Corona-Pandemie fehlen mehr Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg unerlaubt im Schulunterricht. Das Kultusministerium geht zum Wochenende (13.02.2022) von rund 80 aktiven Zwangsgeldverfahren im Südwesten aus, weil Eltern ihre Kinder nicht in die Schule geschickt haben.

Ein Sprecher der Behörde vermutet zwischen der steigenden Zahl der Schulpflicht-Verletzungen und den bestehenden Infektionsschutz-Maßnahmen. Zu den genauen Hintergründen der einzelnen Fälle gibt es aber keine offiziellen Erhebungen. Die Zwangsgeldverfahren müssen also nicht automatisch mit dem Thema Corona in Verbindung stehen.

Die abwesenden Schüler verteilen sich dabei auf die Zuständigkeitsbereiche aller verschiedenen Regierungspräsidien im Land. Allein im Ortenaukreis haben die Schulbehörden in den letzten Wochen über ein Dutzend Fälle bearbeitet. Zudem gab es zuletzt auch wenige Verdachtsfälle von vermeintlich illegalen, privat organisierten Schulen ohne Zulassung, etwa im Ostalbkreis.

Präsenzunterricht komme trotz Pandemie den Kindern zu Gute

Kultusministerin Theresa Schopper (GRÜNE) hat sich nun noch einmal ausdrücklich gegen solche privaten Initiativen ausgesprochen: Wer nur private Lerngruppen besuche, statt in die Schule zu gehen, verstoße gegen die Schulpflicht - und das werde sanktioniert.

Der Präsenzuntericht an den Schulen sorge nicht nur für eine gute Bildung, sondern auch für ihr sozial-emotionales Wohlbefinden. Das zeigen nicht nur Rückmeldungen aus den Schulen, sondern auch die Erkenntnisse von Kinderärzten und Schulpsychologen. Auch wenn Maskenpflicht, regelmäßiges Lüften und Abstandsgebot im Alltag eine zusätzliche Belastung darstellen würden, appelliert Schopper deshalb an alle Eltern, ihre Kinder trotzdem in deren Interesse unbedingt in den Unterricht zu schicken.

dpa / (fw)