Schreckschusspistole, Schreckschusswaffe, Waffe, Pistole, Platzpatronen, Munition, Magazin, © Uli Deck - dpa (Symbolbild)

In Baden-Württemberg sind fast 670.000 Schusswaffen in Privatbesitz

Rufe nach Kontrolle werden laut, psycholiogische Eignung soll in den Vordergrund rücken

Ob scharfe Waffen oder Waffenteile: In Baden-Württemberg sind Hunderttausende davon im privaten Besitz. Dabei sind die Rufe nach einer Kontrolle laut - und stetig. Revolver und Gewehre gehören dazu, Maschinenpistolen und Flinten auch: In Baden-Württemberg gibt derzeit rund 669.000 Schusswaffen in Privatbesitz. Das geht aus den vom Bundesverwaltungsamt veröffentlichten Zahlen des nationalen Waffenregisters für den Südwesten hervor.

Die gemeldeten Schusswaffen verteilen sich zum Stichtag, den 31. Dezember 2023, auf 114.492 in Baden-Württemberg gemeldete Personen. Die höchsten Zahlen weist Bayern auf, mit 1,13 Millionen Waffen.

In der Statistik sind zudem 395.439 sogenannte waffenrechtliche Erlaubnisse hinterlegt, die Personen mit einer Anschrift im Südwesten zugeordnet werden - dies sind 7.411 mehr als Ende 2022. Dazu zählen etwa Waffenscheine und Schießerlaubnisse. Auch bei den kleinen Waffenscheinen zeigt sich in der Datenbank eine deutliche Zunahme: Hier stehen 102.933 (Ende 2022) 108.606 (Ende 2023) gegenüber. Rechtlich gesehen kann eine Person mehrere Erlaubnisse besitzen.

Nachdem die Datenbank des Waffenregisters zwischenzeitlich einer Bereinigung unterzogen wurde, lassen sich die 2023er-Zahlen derzeit nicht mit den für 2022 angegebenen Werten vergleichen. Für Ende 2022 sind in der Statistik rund 4.200 Waffen mehr hinterlegt, bei den Waffenbesitzern werden nur rund 600 mehr angegeben als im Jahr 2023.

Psychologische Eignung soll künftig geprüft werden

Bundesweit weist die Statistik für Ende des vergangenen Jahres 5,02 Millionen Waffen, 941.697 private Waffenbesitzer und 2,95 Millionen waffenrechtliche Erlaubnisse aus. Die Zahl der kleinen Waffenscheine wird mit 833.870 angegeben.

Politisch wie gesellschaftlich sind die Regelungen des Waffenrechts immer wieder ein Streitpunkt und werden etwa nach Amoktaten stets kontrovers diskutiert. So kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im vergangenen Jahr an, künftig solle die psychologische Eignung bei Anträgen für eine Waffenbesitzkarte geprüft werden. Innerhalb der Bundesregierung lehnt die FDP aber eine Verschärfung des Waffenrechts ab.

(dpa/br)