Bienen, Imker, Honig, Insektensterben, Insektenschutz, © Sören Stache - dpa-Zentralbild / dpa (Symbolbild)

Imker schlagen auch in Baden wegen des anhaltenden Bienensterbens Alarm

Mehr als jedes vierte Bienenvolk im Südwesten hat den letzten Winter nicht überlebt

Immer weniger Bienen schaffen es hierzulande unbeschadet durch die kalte Jahreszeit. Davor warnt das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen nach einer bundesweiten Umfrage unter mehr als 10.500 Imkern.

Demnach hat in deutschlandweiten Schnitt jedes fünfte Bienenvolk den vergangenen Winter nicht überstanden. In Baden-Württemberg ist die Lage sogar noch angespannter, hier ist mit 26 Prozent mehr als ein Viertel aller Bienenvölker in den vergangenen Monaten eingegangen. Nur im Saarland war die Situation noch schlechter. Auch im langjährigen Mittel sei diese Entwicklung deutlich überdurchschnittlich, heißt es.

Weniger Futter, dafür mehr Parasiten, Feuchtigkeit und Gifte

Zu den Gründen gehören nach Angaben der Experten gleich mehrere Faktoren: Zum Einen habe das schlechte Wetter viele Bienen geschwächt. Hinzu kam der Umstand, dass es im Schnitt zu wenig Pollen gab und eine Mangelernährung den Insekten daher zusätzlich die Winterzeit erschwert hätte. Aber auch Parasiten wie die Varroamilbe haben den Bienenvölkern zuletzt massiv zugesetzt.

Der Vorsitzende des Imkerverbands in Rheinland-Pfalz Thomas Hock hält hingegen Pestizide in der Landwirtschaft für das Bienensterben verantwortlich. Gerade in sehr nassen, regenreichen Monaten wie im letzten Jahr würden vermehrt Funigizide gegen Pilzerkrankungen verwendet, die aber auch die Bienen schädigen können, meint er.

(fw) / dpa