Christian Streich angesichts der Situation im Reinen mit 0:3-Niederlage in München
Durchatmen und neue Kräfte sammeln. Dem SC Freiburg kommt die Länderspielpause der Fußball-Bundesliga gelegen. "Jetzt ruhen wir uns ein bisschen aus und dann wollen wir das Heimspiel gegen Bochum gewinnen", sagte Stürmer Lucas Höler nach der 0:3 (0:2)-Niederlage beim FC Bayern München. "Auf der letzten Rille" war der Sportclub gegen den deutschen Rekordmeister am Sonntag (08.10.2023) unterwegs gewesen, wie Trainer Christian Streich es formulierte. Mit dem Ergebnis konnte der ehrgeizige 58-Jährige in Anbetracht der schwierigen Gesamtsituation ausnahmsweise gut leben.
"Wichtig war, dass die Mannschaft nicht einbricht. Ich verliere nicht gerne, aber heute muss ich fast sagen: Ich bin zufrieden", sagte Streich. Es sei ein Spiel "mit keinen sehr günstigen Voraussetzungen" gewesen. Die Europa-League-Partie gegen West Ham United (1:2) drei Tage zuvor hatte Kraft gekostet. Zudem fehlten wieder mehrere wichtige Spieler, darunter das Führungstrio Christian Günter (Infektion des gebrochenen Unterarms), Matthias Ginter (krank) und Nicolas Höfler (gesperrt). In Summe sei das nicht mehr zu kompensieren, erklärte Streich, der unter anderem Drittliga-Spieler Fabian Rüdlin eingewechselt hatte.
Er hoffe, dass der eine oder andere Profi bis zum kommenden Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum am 21. Oktober zurückkommt, so der Trainer. Mittelfeld-Routinier Höfler hat seine Sperre nun immerhin abgesessen, womöglich werden auch die angeschlagenen Michael Gregoritsch und Yannik Keitel wieder rechtzeitig fit. Der Sport-Club, der schon seit Wochen sehr schwerfällig daherkommt und nur zwei seiner vergangenen sieben Pflichtspiele gewonnen hat, kann neue Energie jedenfalls dringend brauchen.
Überrascht ist Streich von den Strapazen des ersten Saisonabschnitts allerdings nicht. "Wir hatten jetzt drei Ausnahmejahre, wo es uns reinlief", sagte er. Mehrere enge Spiele seien da gewonnen worden und wenige Verletzungen habe es gegeben. "Ich habe gewusst, dass es nicht so weitergehen kann", erklärte der Coach. "Jetzt kommen wir in der Realität an." Die heißt nach sieben Spieltagen: Platz neun mit zehn Punkten. Klassisches Mittelmaß. Wobei, und das dürfte Streich wichtig sein, die Lücke nach unten größer ist als die nach oben. Physisch sind seine Freiburger im roten, tabellarisch aber immer noch im grünen Bereich.
(dpa/br)