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Grünes Wasser im Elsass: Protest von Klimaaktivisten Ende Gelände

Protestaktion gegen Giftmülldeponie

Im Elsass waren am Wochenende mehrere Gewässer giftgrün gefärbt. Unter anderem war das auch in Colmar zu sehen. Hintergrund der Protestaktion ist die geplante Versiegelung der Giftmülldeponie Stocamine im Elsass, nahe Mülhausen. Dort sind 42.000 Tonnen, teils illegaler, toxischer oder brennbarer Giftmüll seit Jahren eingelagert. Es ist wahrscheinlich, dass die giftigen Substanzen in das Trinkwasser ist in den nächsten Jahrzehnten eindringen könnten. Auch in Freiburg und der Schweiz wurde protestiert.

Die Freiburger Klimaaktivistin Melanie Winter äußerte dazu

Es kann nicht sein, dass in Zeiten der fortschreitenden Klimakatastrophe mit Dürresommern und Rekordhitzen das Trinkwasser von 7 Millionen Menschen aufs Spiel gesetzt wird. Heute zeigten wir mit einer Aktion, dass uns die Vergiftung des Trinkwassers auch hier in Freiburg betrifft. Denn diese Katastrophe wird nicht an Staatsgrenzen halt machen.

Die Klimaaktivistin hatte am Wochenende mit mehreren anderen Aktivisten vor dem freiburger Konzerthaus symbolisch Trinkwasser giftgrün eingefärbt. Auch in der Schweiz und Frankreich fanden zeitgleich am Samstag Aktionen statt, in diesen Städten wurden Wasserflächen eingefärbt um auf die zukünftige Gefährdung des Grundwassers hinzuweisen.

Das Kalibergwerk liegt direkt unter einem der bedeutendsten Grundwasserleiter Europas, dem Oberhein Aquifier, der sich von Basel bis Mainz erstreckt. 7 Millionen Menschen sind von diesem Wasser als Trinkwasser abhängig. Die französische Regierung, der das Bergwerk inzwischen gehört, will den Giftmüll "versiegeln", was nichts anderes bedeutet, als die Zugänge unterirdisch mit Beton zu versperren. Alle Experten sagen einstimmig, dass früher oder später Wasser in den Stollen gelangen wird. Differenzen gibt es ausschließlich bei der Frage, ob das innerhalb der nächsten 50 oder 500 Jahre passieren wird. Durch Gebirgsbewegungen entsteht ein gewaltiger Überdruck, der das Wasser dann wieder in höhere Schichten pressen könnte. Vor allem die 15 Zugangsschächte sind Schwachstellen. So die Klimaaktivisten der Gruppe Ende Gelände.

Der Klimaaktivist Hannes Stein ergänzte weite:

Und bei diesem Vorhaben setzen sich wieder einmal die Parlamente gegen jegliche Logik, Gutachten von Wissenschaftler*innen und die Meinungen von Bürger*innen hinweg. In öffentlichen Anhörungen äußerten sich 98% der Betroffenen gegen die Versiegelung. Und trotz allem wird dieses wahnsinnige Projekt durchgeführt - nur für eine kurzfristige Kostenersparnis! Wir wollen auch in Zukunft sauberes und sicheres Trinkwasser haben.

(mm)